Weiter mit Corona-Schutz-Maßnahmen?!

Pressemitteilung
Ist so 'n kleines Rückgrat, sieht man fast noch nicht.
Darf man niemals beugen, weil es sonst zerbricht.
Grade, klare Menschen, wär'n ein schönes Ziel.
Leute ohne Rückgrat, hab'n wir schon zu viel
Dieses Lied von Bettina Wegner, einer ostdeutschen Liedermacherin, bildete den Auftakt einer Demonstration des Kamenzer Kinderschutzbundes im Skaterpark des alten Stadtbadgeländes.

Viele kennen auch die Versionen von City oder Rolf Zukowski. Bettina Wegner hat, gerade 20 Jahre alt und Mutter eines fünf Monate alten Kindes, im August 1968 gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die Tschechoslowakei protestiert. Der Vater des Kindes saß schon in Haft, weil auch er seine Meinung geäußert hatte.
In der Gerichtsverhandlung wurde sie von der Richterin gefragt, ob sie nicht an ihr Kind gedacht hatte, als Sie das gemacht hatte. Sie habe an ihr Kind gedacht, auch vorher. Sie dachte einfach: „Wenn mein Sohn mich mal fragt, was hast du damals dagegen gemacht, dann kann ich sagen: Das habe ichgemacht.“

Regelrecht getrieben von dieser möglichen Frage unserer Kinder und Enkel haben sich Kamenzer Vereine an die Vorbereitung einer möglichen Antwort gemacht. „Gemeinsam für unsere Kinder in Kamenz“ haben Kamenz Can Dance, Tomogara Ryu, Ostsächsischer Schwimmverein Kamenz, Polizeisportverein Kamenz und Kinderschutzbund Kamenz sowie das Unternehmen MYGYM Prime Gesundheitszentrum insgesamt 6 zeitgleiche Protestveranstaltungen im Stadtgebiet von Kamenz organisiert. Gemeinsam waren wir der Meinung, dass wir den Kindern sowohl eine Antwort als auch ein aktives Einsetzen für sie schulden.
Es war keine Kundgebung im sonst üblichen Sinne. „Wir lassen Kinder zu Wort kommen!“ war das Motto und so kam es auch. Kinder äußerten ihre Wünsche für ein bald wieder normales Leben – Kinder spielten unbeschwert und ohne Angst miteinander und mit ihren Eltern und Großeltern – Kinder zeigten durch ein öffentliches Training, wonach sie sich am meisten sehnen. Gemeinsam tanzen, gemeinsam Sport treiben oder einfach nur miteinander spielen.Oberbürgermeister Roland Dantz, der selbst bei zwei dieser Veranstaltungen dabei war, zeigte sich sowohl beeindruckt vom Engagement der Beteiligten als auch verständnisvoll für das Anliegen. „Wir wollen unsre Tanzschuhe nicht an den Nagel hängen. Wir brauchen eine Öffnungsstrategie.“ Mit diesen Worten übergaben die Mitglieder von Kamenz Can Dance symbolisch eine Schachtel mit Sportschuhen. Genauso symbolisch, wie vor vielen Wochen Kamenzer Händler ihre Ladenschlüssel an die Staatsregierung schickten.

Wir hoffen gemeinsam, dass die Tanzschuhe nicht für ewig beim Oberbürgermeister bleiben müssen, sondern sehr bald für ihre bestimmungsgemäße Nutzung zurückgegeben werden können. Hoffnungen erfüllen sich nun aber sehr selten von allein. Deshalb sind weitere Aktionen geplant, um sehr bald unserem gemeinsamen Ziel sehr nahe zu kommen. Unsere Kinder und Enkel sollen sehr bald sagen können: „Danke, dass ihr euch für uns eingesetzt habt.“ Als Zeichen der Verbundenheit haben die Kinder aller sechs Veranstaltungen Luftballons in den Himmel steigen lassen. Einen Lufballon aufblasen, stellt Hoffnung oder Inspiration dar, die man in eine Angelegenheit investiert, oder einer Person zugutekommt. Luftballons steigen lassen, stellt Freudeund neue Möglichkeiten dar. Über unsere Ziele und weiteren Aktionen wollen wir die Vertreter der Presse sehr gern in einem Pressegespräch informieren. Dankenswerterweise hat sich OB Roland Dantz bereit erklärt, sowohl die Räumlichkeiten des Rathauses zur Verfügung zu stellen als uns persönlich bei dem Gespräch und unseren weiteren Aktionen zu unterstützen.


Maik Weise und Diana Karbe für die Organisatoren

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