Was sollen diese Schmierereien in der Stadt?

Es ist doch klar, dass wir uns über jede Schmiererei, egal, ob an einer Mauer oder Fassade ärgern und dass wir dies auch nicht wollen. Jene oder jeder, die hier offensichtlich im Dunkeln durch die Stadt gezogen sind, scheint dies nicht berühren. Auch deswegen wird die Polizei entsprechende Ermittlungen anstellen. Besonders empörend ist, dass ein Hakenkreuz auf die Tafel zur Erinnerung an das Geburtshaus unseres großen Sohnes geschmiert wurde. Es ist nicht nur eine Beleidigung und Unverschämtheit sondergleichen, sondern viele fragen sich darüber hinaus, was sind das eigentlich für Typen, die dies tun. Wir mutmaßen natürlich sofort, die vermeintlichen Täter im rechtsextremen, im Neonazispektrum zu suchen. Aber nachdem ich mir die Bilder angeschaut habe, passen auf den ersten Blick ein paar Dinge nicht ganz zusammen. Da kann sich jeder seinen „eigenen“ Reim darauf machen. Ich kann mich auch nicht entsinnen, dass in den letzten Jahrzehnten, auch in der ersten Zeit der 90-iger Jahre, unsere Lessinggedenkstätte mit Nazisymbolik geschändet wurde.
Es ist klar, wir lassen die Dinge nicht einfach so stehen. Da müssen Handwerker ran, die Flächen werden gereinigt. Das kostet sauerverdientes Steuergeld. Und jeder, der einen Hinweis geben kann, um die Verursacher zur Verantwortung zu ziehen, ist aufgerufen, dies zu tun. Denn es sind auch seine Steuermittel, die hier aufgewendet werden müssen. Das Schmieren und Verbreiten von Hakenkreuzen ist auch kein dummer Jungenstreich. Wir sind stolz, dass sich mit viel Fleiß unsere Städte so herausgemacht haben. Gerade hat mir mein Kollege aus Bautzen erzählt, wie begeistert eine Besucherin aus Worms, Rheinland-Pfalz, war. Im Übrigen hatten wir die Ehre, den Verwaltungsrat des Deutsch-Tschechischen-Zukunftsfonds in unserer Stadt zu begrüßen. Und alle waren von unserer Heimatstadt begeistert. Keiner unserer Bürgerinnen und Bürger, die die Stadt mit aufgebaut und so liebenswürdig gestaltet haben, hat es verdient, dass sich hier – nicht einmal im Ansatz – „Vandalismus und Zerstörungswut“ breit machen.

Roland Dantz
Oberbürgermeister

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