Tag der offenen Gartenpforte – Ein kleiner Rückblick

Ja, es war ein sonniger und heißer Tag. Nicht auszudenken, wenn das Wetter „besser“ gewesen wäre. Dann wären sicherlich noch mehr Besucher gekommen und es waren so schon viele. Aber auch die zweite Auflage hielt, was sie versprach. Die Kamenzerinnen und Kamenzer und ihre Gäste konnten die unterschiedlichsten gärtnerischen Handschriften von 23 Hobbygärtnerinnen und -gärtnern kennenlernen.

Wo trotz viel Licht Schatten kein Fremdwort ist

Ein Spruch in einem Garten lautete: „Zuerst hatte ich einen Garten, dann hatte der Garten mich.“ Diese Art doppelter, aber guter Besessenheit muss wohl vorliegen, wenn viel Zeit und Geschick sowie gärtnerische Liebe und Kraft aufgewendet werden, um die vorgefundenen Resultate, in erster Linie für sich und seine Familie, zu erreichen: Von relativ nüchtern angelegten Gärten, gut gelösten Hinterhofsituationen, über Terrassengärten sowie Landhaus- und Nutzgärten bis hin zu Waldgärten oder einem reinen Naturgarten (ohne Wasser und Strom) – es war alles vorhanden, was das Gärtnerherz begehrt. Und so konnte man vielerorts beobachten, wie die Hobbygärtner fachsimpelten und Erfahrungen austauschten. Andere genossen einfach die schon angesprochene Gartenvielfalt und machten einen Garten-Wandertag daraus, wobei man sagen muss, mit 23 Haltepunkten hätten die acht Stunden, die die Gärten geöffnet waren, fußläufig auch nicht ausgereicht. Schön war der Vorschlag von Thomas Wolf von der Stadtwerkstadt Kamenz-Bürgerwiese für eine Radtour. Aber selbst hier wäre es bei den entsprechenden Verweilzeiten sicherlich nicht ganz einfach gewesen, alle Gärten zu sehen.

Die Idee und Umsetzung eines Tages der offenen Gartenpforte, d. h. sein privates Refugium der Öffentlichkeit vorzustellen und damit auch deren Bewertung auszusetzen, ist ausdrücklich begrüßenswert, erfahren zum einen die Hobby-Gärtner doch damit eine von ihnen durchaus gewollte öffentliche Resonanz, zum anderen bieten sie den Besucherinnen und Besuchern mit ihren Gärten einen hohen Schauwert und die Möglichkeit zum Gespräch im Sinne von „Man sieht sich“. Im Übrigen auch vielen Dank für die allerorts für einen geringen Obolus angebotene Beköstigung!

Musik lag in der Luft

In diesem Jahr gab es außerdem eine Besonderheit. Zum ersten Mal begleiteten Schülerinnen und Schüler (sowie ihre Lehrerinnen und Lehrer) der Regionalstelle Kamenz der Kreismusikschule Bautzen den „Tag der offenen Gartenpforte“, in dem sie ihre sängerische Qualität und ihr Können an den Instrumenten unter Beweis stellten. Und nach über einem Jahr des Nichtauftretenkönnens und den erschwerten Bedingungen beim Proben, war dies für alle mitunter – auch angesichts der Witterungsbedingungen – keine leichte Aufgabe, die sie aber letztendlich mit viel Bravour und Beifall meisterten. Fast wie in einem verwunschenen Garten, in dem man flanierte, konnte man dann z.B. aus der Ferne, wenn man nicht direkt am Ort des musikalischen Geschehens war, Geigen- oder Klavierklänge hören. Es war ein Zugewinn für diesen Tag!

Wie weiter?

Nach dem „Tag der offenen Gartenpforte“ ist vor dem Tag ... Doch zunächst werden sich die Akteure vielleicht für die gelungene Veranstaltung ein wenig feiern … und das dürfen sie auch. Es ist eventuell davon auszugehen, dass sich die Zahl der öffnenden Gärten noch erhöht, wobei dieses Mal einige Gärten, die beim letzten Mal geöffnet waren, geschlossen blieben, vielleicht auch, weil die Eigentümer selbst auf Entdeckertour gingen.

Sollte die Veranstaltung vielleicht auf zwei Tage verteilt werden? Diese und andere Fragen werden sicherlich zukünftig von den Initiatoren zu beantworten sein. Aber nun sei erst einmal allen Organisatoren, Akteuren und Beteiligten gedankt für einen sehr schönen Sonntag im Juni!

Impressionen vom „Tag der offenen Gartenpforte“

Der Verfasser hatte es sich zur Aufgabe gemacht, von jedem der geöffneten Gärten ein Foto aufzunehmen und es ist ihm – mit ein wenig Atemnot und einer Ausnahme – auch gelungen. Bei dem Foto stand dann nicht immer die Gesamtanlage des Gartens im Vordergrund, sondern auch einzelne räumliche Situationen, aber auch wundervoll blühende Pflanzen. Insofern sollen die Fotos auch ein Anreiz sein, als Kamenzerin oder Kamenzer bei einer erneuten Auflage des „Tages der offenen Gartenpforte“ einfach einmal selber vorbeizuschauen. Zwar sollen Bilder mehr als tausend Worte sagen, aber den Garten selbst zu sehen, in ihm zu sitzen, sich ihn spazierend zu erschließen, ist – um in der Symbolik zu bleiben – tausendmal mehr wert. Die Reihenfolge der Gartenfotos - ausgenommen die Bildsequenz mit der Regionalstelle Kamenz der Kreismusikschule - richtet sich in der Nummerierung nach dem Flyer, den wir hier noch einmal mit zur Kenntnis geben, damit die Fotos zugeordnet werden können.

21.06.2021

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