Stadtbibliothek erhielt Sächsischen Bibliothekspreis
Im Amtsblatt 44/2023 wurde bereits darüber berichtet, dass die städtische Bibliothek „Gotthold Ephraim Lessing“ an ihrem neuen Standort im gleichnamigen Gymnasium an der Oststraße den diesjährigen Sächsischen Bibliothekspreis erhalten hat. Die offizielle Verleihung des Preises durch die sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus fand am Mittwoch, dem 1. November 2023 statt.
Nachdem Oberbürgermeister Roland Dantz die Anwesenden begrüßt hatte und noch einmal den Mut für damals getroffene Entscheidung, die Stadtbibliothek am neuen innerstädtischen Gymnasialstandort unterzubringen, sowie die dabei gezeigte Ausdauer hervorgehoben hatte, führte Aline Fiedler, Vorstandsvorsitzende des Bibliotheksverbandes Sachsen, kurz in die Geschichte der Bibliotheken in Sachsen ein und zeigte die heutigen Anforderungen und Möglichkeiten moderner Bibliotheken auf. Im Anschluss ergriff Staatsministerin Barbara Klepsch das Wort. An Umberto Eco, ein italienischer Philosoph und Literat, anknüpfend, der in seinem Buch „Die Bibliothek“ implizit das Idealbild einer Bibliothek entworfen hatte, meinte Sie schmunzelnd, dass die Kamenzer Bibliothek diesen Vorstellungen sehr nahekomme, sie sogar übererfülle und somit völlig zu Recht den diesjährigen Bibliothekspreis verdient habe. Das sei ein Erfolg, der auf vielen Schultern gewachsen ist – Stadt, Kreis, Bibliotheksteam, Partner und Unterstützer. Nicht unerwähnt ließ sie, die Bemühungen der Stadtbibliothek zum Erhalt und zur Pflege der sorbischen Sprache – und damit der Literatur und Kultur.
Die Laudatio wurde von Katrin Stump, Direktorin der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (LUB) und Vorstandsmitglied des Sächsischen Bibliotheksverbandes, gehalten. Mit der neuen Stadtbibliothek in Kamenz sei es gelungen, einen attraktiven kulturellen Ort zu schaffen. Das sei ein Verdienst der handelnden Akteure gewesen, natürlich auch des Oberbürgermeisters. „In Hinblick auf die Stärkung der Gemeinschaft der Bürgerinnen und Bürger Ihrer Stadt“, so Stumpf, „ist das eine kluge und weitsichtige Entscheidung, denn Bibliotheken sind dezidiert kommerz- und ideologiefreie Orte für alle, egal welchen Alters, Geschlechts oder kulturellen Hintergrunds und stehen damit für die Grundwerte unserer Gesellschaft.“
Nach der Übergabe des Bibliothekspreises durch die Staatministerin hielt die sichtlich glückliche Leiterin der Stadtbibliothek, Marion Kutter, die Dankesrede. Sie skizziert die überwältigende Annahme der neuen Bibliothek durch die Kamenzer Bevölkerung und in der Region. So haben sich seit September 2022 die Neuanmeldungen verfünffacht und die Besucherzahlen verdreifacht, was natürlich mit höheren Anstrengungen für das Bibliotheksteam einhergeht. Insofern sei der „Bibliothekspreis des Freistaates Sachsen 2023 (…) eine wunderbare Art der Anerkennung, die wir mit Freude und Dankbarkeit entgegennehmen. Die Ehrung“, so die Bibliotheksleiterin weiter, „gilt zugleich den zahlreichen Mitstreitern aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft“ und auch, „dem Bibliotheksförderverein…“
Musikalisch umrahmt wurde die Preisverleihung von Schülerinnen und Schülern der Kreismusikschule Bautzen/Regionalstelle Kamenz. Einen besonderen Dank und Glückwunsch überbrachten – neben dem Bibliotheksförderverein – der DRK-Kindertageseinrichtung „Regenbogen“ sowie Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums. Letztere gehören sicher zu den eifrigsten Nutzern der neuen Bibliothek.