Spendenaktion wurde erfolgreich umgesetzt

Pilger können sich freuen - Pilgerherberge am Hutbergturm verfügt jetzt über eine moderne Sanitäranlage

Es ist vollbracht!

Zu einer kleinen Übergabefeier hatte der Oberbürgermeister auf den Hutberg eingeladen (Fotogalerie 1 Bild 1). Anlass war die Fertigstellung der Sanitäranlagen in der Pilgerherberge am Hutbergturm. Begonnen hatte alles im Oktober 2020 als die Kamenzerin Kerstin Boden dem Oberbürgermeister den Vorschlag unterbreitete, mit Hilfe einer spektakulären Aktion den Hutbergturm einzuhüllen. Dies sollte aber nicht als Selbstzweck geschehen, sondern mit dem Ziel die vorhandene Trockentoilette (Fotogalerie 1 Bild 2) und die spartanische Waschgelegenheit (Waschbecken) umfassend zu sanieren bzw. neu zu gestalten.

Die spektakuläre Einhüllungsaktion am Hutbergturm

Die Einhüllungsaktion diente als Auftakt für zwei Spendenaktionen, von denen eine über ein sogenanntes Crowdfunding betrieben wurde. Kosten in Höhe von 15.000 EUR hatte die Verwaltung für das Vorhaben auf dem Hutberg errechnet und 15.000 EUR kamen dank des persönlichen Einsatzes von Kerstin Boden und ihrer Strickliesl zusammen – unterstützt wurden sie dabei hinsichtlich der Öffentlichkeitsarbeit u.a. von der Stadtverwaltung, aber auch von der Ev.-Lutherischen Kirchgemeinde Kamenz-Cunnersdorf wie von der katholischen Pfarrgemeinde in Kamenz. Natürlich, und dies sei noch einmal ausdrücklich festgestellt, waren es erster Linie Kerstin Boden und die Strickliesl, die 6240 Strickquadrate (20 x 20 cm) herstellten und in 12 Bahnen miteinander verknüpften, welche dann die Grundlage für die Einhüllung des Hutbergturmes waren. Mag das Kerngebiet der „Strickerei“ in Kamenz gelegen haben, so gab es auch aus der Umgebung, aus Sachsen, ja aus dem gesamten Bundesgebiet und darüber hinaus (Niederlande und Schweiz) praktischen Zuspruch für die Aktion.

Und so war es möglich, am 21. August 2021 einzuhüllen. Schon an diesem Tag kamen 2.002 EUR zusammen. Das waren immerhin schon 13,3 Prozent der angezielten Spendensumme. Als im November vorigen Jahres klar war, dass das Spendenziel von 15.000 EUR erreicht wurden war und die vom Stadtrat als „Rettungsnetz“ zugesicherten max. 7.500 EUR (wenn das Spendenziel verfehlt worden wäre) nicht in Anspruch genommen werden mussten, wurde seitens der Verwaltung und der beauftragten Firmen mit der praktischen Umsetzung des Baus begonnen. Im Zeitraum von November bis März gelang es dann die Sanitäranlagen vollkommen zu sanieren, was neben der Schaffung eines ansprechenden Sanitärraumes mit den entsprechenden Einrichtungen und Armaturen (Fotogalerie 1 Bild 3) auch die Verfüllung der alten Klärgrube und die Einbindung der neuen Sanitäranlage in das Abwassersystem einschloss.

Angemessene Übergabefeier auf dem Huberg

Grund genug die Übergabe der fertig gestellten Sanitäranlagen am 18. März 2022 mit einer kleinen Feier zu begehen – trotz oder auch gerade wegen des Ukrainekrieges. Die Gefühle und Gedanken dazu waren in jedem Redebeitrag, wenn nicht direkt, dann indirekt vorhanden. So auch beim Oberbürgermeister, der allen Beteiligten des Projekts und besonders natürlich Kerstin Boden seinen Dank aussprach (Fotogalerie 2 Bild 2 rechts) . Ohne den Betrag der vielen Kleinspenderinnen und -spendern abzuwerten, hob er als sogenannte Großspender (auch von Sachspenden) besonders die Sachsen Fahnen GmbH & Co. KG, Kamenz, die Sämann GmbH, Kamenz, die Ostsächsische Sparkasse Dresden, den Verein Ökumenischer Pilgerweg e.V., Weimar sowie die Thomas Neumann Ingenieurgesellschaft mbH aus Burkau, hervor. Ein Teil der Spenderinnen und Spender, die 200 EUR und mehr gegeben haben sind auf einer Spendertafel, die in der Pilgerherberge angebracht wurde, aufgeführt (Fotogalerie 1 Bild 4) . Auf die Problematik „Ukraine“ eingehend – es hatte auch eine Verschiebung der Übergabefeier zur Diskussion gestanden – mahnte er, in diesen Zeiten sich mit einseitigen Schuldzuweisungen zurückzuhalten und keinen Hass zu säen. Dem folgten die Worte von Rico Rietzschel (Fotogalerie 2 Bild 1), der den Beitrag des leider kurzfristig erkrankten Pfarrers Michael Gärtner verlas: „Im Namen der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Kamenz-Cunnersdorf danken wir allen, die von der Idee bis zur Umsetzung beteiligt waren am Einbau des Bades in die Pilgerherberge. Vor allem auch allen Spendern und Ehrenamtlichen, die im Hintergrund wirkten und wirken. Und wir danken der Stadt Kamenz für die gute Zusammenarbeit! Die Pilgerherberge zeigt uns, wie viel Gutes wir bewirken können, wenn viele Menschen aufeinander hören, miteinander reden und gemeinsam an einem Ziel arbeiten! Herzlichen Dank allen! Gott segne Sie!“

Kerstin Boden resümierte noch einmal ihr Projekt und freute sich, dass es so einen gelungenen Abschluss gefunden hat. (Fotogalerie 2 Bild 2 links)Dabei ist es ihr nicht nur darum gegangen, das Geld für die Sanierung „aufzutreiben“, sondern sie war froh, wie viele Menschen sie unterstützt haben, etwas gemeinsam getan haben, in Gespräch gekommen sind. Und dies sei der Weg des Miteinanders, nicht der des Krieges wie jetzt in der Ukraine. Auch Monika Gerdes als Vertreterin des Vereins „Ökumenischer Pilgerweg“ zog des Faden zur Ukraine, indem sie darauf verwies, dass die Via Regia, sie geht von Ost nach West, ihren Anfangspunkt in Kiew hat. Auch sie freute sich, dass Kamenz jetzt so eine schöne Pilgerherberge habe, denn diese seinen die „Herzstücke und Seele“ des Ökumenischen Pilgerweges. (Fotogalerie 2 Bild 2 mitte)

Mit einem kleinen geselligen Beisammensein, zuvor hatten Anwesende Geschenke anlässlich der Übergabe überreicht (Fotogalerie 2 Bild 3) , im Freien bei Sekt und Kamenzer Würstchen, liebevoll von der Hutberggaststätte angerichtet, endete dieser Nachmittag, der ein Zeichen war, zum einen dafür, was bürgerschaftliche Initiativen mit Tatkraft und Enthusiasmus erreichen können und wie Bürgerschaft und Stadtverwaltung gemeinsam sehr gut zusammenarbeiten.

Spendenaktion für Kriegsflüchtlinge und zwei wichtige Termine

1. Ein von Kerstin Boden spontan initiierte Spendenaktion für ukrainische Kriegsflüchtlinge erbrachte an diesem Übergabetag einen Betrag von 300 EUR. (Fotogalerie 2 Bild 4)  Dieses Geld wurde bereits zwei jungen Ukrainerinnen aus Lwiw übergeben.

2. Am Sonntag, dem 3. April 2022 ist der Rathaus-Innenhof im Rahmen des 3. Kamenzer Würstchen- und Regionalmarktes in der Zeit von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Dann besteht die Möglichkeit, die im Rathaus hängenden Bahnen der Einhüllungsaktion zum Motiv „Kamenz“ aus nächster Nähe zu betrachten, sachkundig sekundiert von Kerstin Boden und den Strickliesln.

3. Einen „Tag der offenen Pilgerherberge am Hutbergturm“ wird es zu Pfingsten am Montag, dem 6. Juni 2022 in der Zeit von 10 bis 16 Uhr geben.

21.03.2022

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