Oberbürgermeister gratuliert zum 100. Geburtstag

Werner Geißler freut sich über die Gratulationen

Man weiß ja, dass die Menschen in Europa vergleichsweise ein immer höheres Alter erreichen. Sozialer Wohlstand, ein gutes Gesundheitssystem, keine Kriege in Deutschland seit 75 Jahren mögen einige objektive Gründe sein. Hinzu kommt eine gute körperliche Konstitution, Zufriedenheit mit dem familiären Umfeld und berufliche Erfüllung. Aber dann einen Menschen leibhaftig vor sich stehen zu haben, der seinen 100. Geburtstag begeht, ist schon etwas Besonderes. So am Freitag, dem 17. Juli 2020, wo Werner Geißler seinen Geburtstag in der Villa „Weiße“ feierte und den Beweis lieferte, dass man auch mit 100 Jahre noch geistig fit sein kann.

Natürlich ließ es sich der Oberbürgermeister nicht nehmen Werner Geißler persönlich zu seinem 100. Geburtstag zu gratulieren. Dabei überreichte er eine Ansicht von Kamenz sowie Fotos vom Forstfest im vergangenen Jahr, wo Werner Geißler – neben Sigmund Jähn – auf dem Balkon des Rathauses weilte und sie gemeinsam die weißgekleideten Kinder und die Blumenpracht beim Auszug verfolgten. Neben den obligatorischen Glückwünschen lud ihn der Oberbürgermeister zur voraussichtlich Anfang September 2020 stattfindenden Grundsteinlegung des Erweiterungsneubaus an der Lessingschule ein.

In seiner kleinen Rede an die Teilnehmer der Geburtstagsfeier hob besonders zwei Glücksmomente in seinem Leben hervor: Der eine war das Überleben des 2. Weltkrieges, was vielen jungen Menschen seines Jahrgangs nicht vergönnt war, der andere war die letztendliche Entscheidung – eigentlich war Jura geplant – den Lehrerberuf zu ergreifen. Er gehörte damit zu der Generation der Neulehrer, die sich nach dem Krieg aufmachte, anders zu lehren und neue Bildungsinhalte zu vermitteln. Er sei, so Werner Geißler jetzt 35 Jahre Rentner (Originalton: „zum Leidwesen der Rentenkasse“) und war zuvor 35 Jahre im Lehrerberuf gewesen. Bezogen auf sein heutiges Jubiläum meinte er: „Als ich gestern früh aufstand und heute früh aufstand, habe ich gar keinen Unterschied gemerkt. Gestern war ich 99 und heute bin ich 100.“ Damit hatte er die Lacher auf seiner Seite. Er verkündigte auch sein nächstes Nahziel. Er möchte noch die Wieder- und Neueröffnung der Lessingschule erleben - angesichts seiner jetzigen Konstitution mehr als erreichbar. Er schloss seine Rede mit Dankensworten und wünschte den Anwesenden, dass sie gesund bleiben mögen und endete mit einem modifizierten Motto aus DDR-Zeiten: „Mach mit, mach's besser, mach's nach.“

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