Kranzniederlegung am 27.01.2023 im Herrental
Aufruf zur Gedenkveranstaltung am 27. Januar 2023 für die Opfer des Nationalsozialismus
Am Freitag, dem 27. Januar 2023 findet um 15.00 Uhr die Gedenkveranstaltung der Stadt Kamenz zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus an der Gedenkstätte im Herrental statt. Es werden Vertreter der Kamenzer Kirchgemeinden und Religionsgemeinschaften, der Initiative „Zur Bewahrung des Gedenkens an die Opfer faschistischer Gewaltherrschaft in Kamenz“ sowie des Vereins „Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental“ e.V. teilnehmen. Eingeladen sind auch Vertreter der Kamenzer Schulen.
1995 hatte sich zum 50. Mal das Ende des Zweiten Weltkrieges und der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gejährt. Dies nahm der damalige Bundespräsident Roman Herzog zum Anlass, um in einer Proklamation vom 3. Januar 1995 den 27. Januar zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus zu erklären. Mit ihm soll in besonderer Weise der Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns und Völkermordes erinnert und der Millionen Menschen gedacht werden, die durch das nationalsozialistische Regime entrechtet, verfolgt, gequält oder ermordet wurden. Symbolhaft für diesen Terror steht das Konzentrationslager Auschwitz, das am 27. Januar 1945 befreit wurde und in dem vor allem solche Menschen litten, die in der Zeit des Nationalsozialismus bewusst ermordet oder noch vernichten werden sollten.
In einer Welt, in der die Spannungen wieder gewachsen sind, in der es mitunter nur eines kleinen Funkens bedarf, um kriegerische Handlungen und grausame Unterdrückungen auszulösen bzw. wo die Gefahr einer unkontrollierten Eskalation besteht, ist das Erinnern an die Opfer der damaligen Zeit, ein Innehalten, sehr wichtig, um auf die heutige Folgen militärischer Auseinandersetzungen aufmerksam zu machen.
Die Veranstaltung am 27. Januar dient auch dazu, die neuen Informationstafeln an der Gedenkstädte der Öffentlichkeit zu übergeben, die das Wissen um die damaligen Geschehnisse wesentlich erhöhen. Initiiert und inhaltlich erstellt hat diese Tafeln maßgeblich der Verein „Gedenkstätte KZ-Außenlager Kamenz-Herrental“ e.V., der dabei auch Unterstützung seitens der Stadt Kamenz erhielt. In dieses Projekt, welches zu großen Teilen von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft finanziert wurde, war die Übersetzung einer autobiografischen Schrift des Franzosen Roger Monty, einem ehemaligen Insassen des KZ im Herrental, eingeschlossen.
Gerade in der Geburtsstadt des bedeutendsten deutschen Aufklärers, dessen literarisches Schaffen Vernunft, Respekt, Toleranz und Menschenliebe ausstrahlen, sollten wir den 27. Januar zum Anlass nehmen und uns an diesem Tag in der Gedenkstätte versammeln.
Roland Dantz
Oberbürgermeister der Lessingstadt Kamenz
20.01.2023