Kamenz hat jetzt sein 800-Jahre-Wäldchen

Bild 1: Der Andrang an Helferinnen und Helfern war am Vormittag besonders groß und da ließ man sich auch nicht von der zunächst kalten Witterung abhalten.

Bild 2: Revierförster Uwe Schöne, OB Roland Dantz und Thomas Käppler (v.l.n.r) läuten den Einpflanztag ein.

Bild 3: Revierförster Schöne: So wird‘s gemacht.

Bild 4: Wenn auch kaum zu erkennen, der erste Setzling ist eingepflanzt.

Spenden- und Einpflanzaktion erfolgreich abgeschlossen

Der 9. November 2024 ist in mehrfacher Hinsicht ein bedeutsames Datum in der deutschen Geschichte. Aber es war mehr Zufall, dass die Pflanzaktion "800-Jahre-Wäldchen - Mein Baum für Kamenz" genau an diesem Tag stattfand. Vielmehr hatten die Forstfachleute bestimmt, dass ein Pflanztermin für Setzlinge im Herbst am besten Anfang November wäre. Gesagt, getan. Ja, es war kühl, aber ab 11 Uhr kam sogar die Sonne raus.

Oberbürgermeister Roland Dantz freute sich, dass so viele Kamenzerinnen und Kamenzer, Jung und Alt an diesem Vormittag den Weg in den Spittelforst gefunden hatten. Man gäbe mit dieser Aktion auch etwas der Natur zurück. Und dass es den Menschen ein Bedürfnis war, bei dieser Aktion mitzumachen, zeigt das Spendenergebnis: Über 10.000 EUR kamen vor allem im Zeitraum von Mitte Juni bis Anfang September 2024 zusammen. Dieser Betrag reicht bei weitem aus, um die stattfindende Pflanzaktion abzusichern. Dabei ging es nicht nur um den Erwerb der Setzlinge, sondern auch die notwendige Vorbereitung des Geländes zur Einpflanzung; ebenso musste ein Schutzzaun errichtet und die Nachbereitungsarbeiten für die nächsten fünf Jahre finanziell gesichert werden. Auch die Errichtung einer Erinnerungstafel vor Ort, auf der auf das erfolgreiche Projekt „800-Jahre-Wäldchen - Mein Baum für Kamenz" sowie auf die beteiligten Spenderinnen und Spender hingewiesen wird, ist damit möglich. Für diese Spendenbereitschaft dankte der Oberbürgermeister allen Spenderinnen und Spendern.

Zu den „überschüssigen“ Mitteln, vereinzelt trafen noch bis November Spenden auf dem Spendenkonto ein, führte der Oberbürgermeister aus, dass – wie im Spendenaufruf angekündigt – diese Spenden für andere Baumpflanz- oder Grünflächenmaßnahmen, was auch das Aufstellen neuer Bänke oder die Reparatur von gebrauchten Bänken miteinschließt, verwendet werden, also auch für einen guten Zweck. In diesem Zusammenhang machte er auf ein vergleichsweises größeres Projekt, das Vorhaben der Friedensglocke der ev.-luth. Kirchgemeinde in Kamenz, aufmerksam, wobei hier die Dimension noch eine andere ist. Beide verbinde aber das gute gemeinschaftliche bzw. ehrenamtliche Tun für Kamenz. Um das Verbindende des Projekts "800-Jahre-Wäldchen" symbolisch zu zeigen, nahm er die Idee eines anwesenden Bürgers auf und schlug vor, ein gemeinsames Foto aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer (die zu diesem Zeitpunkt anwesend waren) dieser Einpflanzung zu machen, was dann auch geschah.

Hauptinitiator und Organisator der Aktion, Thomas Käppler, richtete ebenfalls kurz Worte an die anwesenden Helfer. Dabei erwähnte er, dass die Kamenzer Steffen Reppe und Martin Kühne im Rahmen der Ideenfindungskampagne ähnliche Vorschläge gemacht hatten. Ihm sei es, so Käppler, von Anfang an darum gegangen, eine nachhaltige und langfristig wirkende Idee zu verwirklichen, die nur in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und den Fachleuten zu verwirklichen war, aber nicht die Finanzen der Stadt belasten sollte. Dies sei dank der überragenden Spendenbereitschaft gelungen. Weiterhin machte er deutlich, dass die Aktion auch als kleine Reaktion auf die stattfindenden Wetterunbilden zu verstehen ist, von denen die einen meinen, es handelt sich um normale Zyklen von Wetterabläufen, während andere in ihnen ein Zeichen eines Klimawandels erblicken. Er persönlich sehe schon einen menschengemachten Klimaeinfluss. Ganz konkret gehe es jetzt darum, weg von Waldmonokulturen, die mit ca. drei Mill. Hektar immerhin reichlich ein Viertel des deutschen Waldes ausmachen, zu kommen. Genau dies würde mit dem angestrebten Mischwald erfolgen. Thomas Käppler bedankte sich beim Oberbürgermeister und der Stadtverwaltung für die erhaltene Unterstützung sowie beim Staatsbetrieb Sachsenforst, insbesondere beim Revierförster Uwe Schöne, und der städtischen KDK GmbH.

Im Anschluss stimmte der Revierförster auf die Pflanzaktion ein, indem er u.a. die Besonderheiten in der Auswahl der Setzlinge erläuterte. Ganz bewusst seien folgende Arten ausgewählt worden: Weißtannen, Flatterulmen, Stieleichen, Hainbuchen, Spitzahorne, Winterlinden und Frühblühende Traubenkirschen. Dazu hatte die Firma Jörg Berger – Sägewerk/Brennholz/Landschaftsbau dankenswerterweise Informationstafeln angefertigt, auf denen alles auch noch einmal in Ruhe nachgelesen werden konnte.

Dann wurde zur Tat geschritten: Etwa gegen halb Elf war der erste Setzling von insgesamt 800 gepflanzt. Und Respekt, was an diesem Tag geleistet wurde, denn das Graben mit dem Spaten war keine leichte Aufgabe. Da ökologisch sehr vorbildlich in vorhandenen Wald gepflanzt wurde, waren Grasnarben, Wurzelwerk und Tonschichten „zu bezwingen“. Dieser Aufgabe haten sich an diesem Tag ca. 125 Helferinnen und Helfer unterzogen.

Am Ende hat die Kraft ausgereicht. Kurz vor 15 Uhr wurde dann der achthundertste Setzling eingepflanzt. Geschafft – Kamenz hat sein 800-Jahre-Wäldchen. An diese Stellen einen herzlichen Dank an alle, die an diesem Tag vor Ort waren und mithalfen, das symbolische 800-Jahre-Wäldchen zu erschaffen!

Neben den schon im Text erwähnten Personen nahmen – soweit sie sich registrieren ließen – an der Einpflanzaktion am 9.11.2024 teil: Mareen Augustin mit Sohn Amadeus, Jörg Bäuerle, Daniel Bartylla und Jennifer Röseberg mit Tochter Madita, Petra Berg, Daniel Baumjäkel, Carola Büchner-Reuter, Ulrike Dubrau, Katrin Eckstein, Maik Fabisch, Michael und Sabine Fischer mit Celine, Amelie und Anton Fischer, Stefan Gedan, Anthony Grübner und Lisa Wehrmann, Christian Hammer mit Begleitung, Detlev und Maike Hauenschild mit Enkel Jakob, Alexander und Annett Käppler mit Enkel Emil, Isolde Käppler, Marlen Kaulfuß mit Sohn Matteo, Sandra Kockel, Renate Krüger, Jens Krüger und Antje Schäfer, Odette Künstler, Kerstin und Hansjörg Lätsch, Gert und Karin Liebner, Olaf Mann, Hannelore Meyer, Sebastian, und Julia Micklich mit Leif & Paulina Micklich,Uwe und Karsta Mitrach mit Enkeln Nils & Finja, Volker Mitschke, Helga Othmer, Christiane Pfennig mit Kari & Christoph Pfennig, Lars Pietsch, Sylvia Pjater und Rolf Liebe mit Enkeln Malte & Wanda, Alexander Pritzkow, Julia Blaik, Margit Pötsch, Michael Preuß, Heike und Antje Raupach, Steffen Reppe, Dr. Klaus und Gudrun Richter, Enrico Rosenberger mit Sohn Ben, Doreen und Maik Rosenmüller, Isolde  Bernhard Schulz mit Kindern Christian & Lysann sowie Enkelin Emma, Josefine Sperling mit Olivia Zimmermann, vier Vertreter (Herr und Frau Dubrau sowie Herr und Frau Petzold) der Sportgemeinschaft Wiesa e.V., Matthias Stark, Peggy Stötzer, Christina und Horst Stoklas, Katja Techritz, Gisela Techritz und Jana Techritz, Alex Theile, Lutz und Carolla Tittel, Erik und Anne Weidner mit Kindern Konrad & Helene, Domenic Wunderlich mit Uwe Reimann sowie Simone Wunderlich, Thomas und Veronika Zimmer, Kerstin Zimmermann und Dietmar Wolf.

Bild 1 Auch diese Familie hatte sich an diesem Sonnabendvormittag auf den Weg in den Spittelforst gemacht.

Bild 2 Und immer wieder war der Rat der Fachleute, hier Revierförster Erik Bartmann, vom Staatsbetrieb Sachsenforst gefragt.

Bild 3 und Bild 4 Ein Meissner Schwerter Privat-Pils oder Oppacher Mineralwasser an der warmen Feuerschale halfen, den Durst zu löschen und neue Kraft zu tanken.

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