Internationales Handwerk
Europäische Tage des Kunsthandwerks vom 31. März bis 2. April 2023
Handwerker aus ganz Ostsachsen laden Besucher auf Entdeckungstour in ihre Werkstätten und Ateliers ein Neugierige haben vom 31. März bis 2. April die Möglichkeit, Kunsthandwerkern bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Im Rahmen der Europäischen Tage des Kunsthandwerks öffnen rund 60 Handwerker aus Ostsachsen ihre Werkstätten und Ateliers. Andreas Brzezinski, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Dresden, erläutert: „Die Europäischen Tage des Kunsthandwerks bieten den Besuchern die Gelegenheit, die unverwechselbare Handschrift der regionalen Kreativszene kennenzulernen.
Wer Lust hat, sich selbst einmal in einem Handwerk auszuprobieren, dem bieten viele der teilnehmenden Kunsthandwerker auch dazu die Möglichkeit.“ Eine Übersicht aller Teilnehmer aus der Region und deren Öffnungszeiten finden Sie unter https://dresden.kunsthandwerkstage.de.
Zu den jüngsten Projekten des Kunstschmiedemeisters Knut Winkler gehören mit metallenen Blättern verzierte Torflügel. (Foto: Handwerkskammer Dres-den/Werbeagentur Haas)
Vielseitige Metallgestaltung: Kunstschmiedemeister Knut Winkler formt funktionale Bauelemente, restauriert historische Konstruktionen und kreiert metallene Kunstwerke. Fast unscheinbar am linken Rand seiner großen Werkhalle in Säuritz befindet sich das Schmiedefeuer, an dem Knut Winkler seit 2017 im wahrsten Sinne des Wortes Ideen schmiedet. „Die entwickle ich gemeinsam mit meinen Kunden. Metalle bieten ja viele Gestaltungsmöglichkeiten. Grenzen setzen höchstens das Budget, die Statik oder der Denkmalschutz“, sagt der Kunstschmiedemeister. Gerade fertigt er zwei Torflügel, die er jeweils mit ca. 400 Metall-Blättern verziert. Sie setzen optisch eine Hecke fort, zwischen die sie später montiert werden. Auch Tore für die Talsperre Lehnmühle hat Knut Winkler bereits gefertigt. Während ihre Unterkonstruktionen mit Holz verkleidet wurden und nicht mehr zu sehen sind, zeugen die außen aufgesetzten aufgearbeiteten Ziergitter sichtbar von seinem Können. Das ist auch gefragt, wenn er historische Metallobjekte restauriert oder nachbaut, wie Geländer, Tore und Aufhängungen am Dresdner Schloss, Leuchter am Schloss Moritzburg oder Schlösser und Beschläge für die Löwenburg Kassel. An seinem bis zu 1200 Grad Celsius heißen Schmiedefeuer formt Knut Winkler auch Elemente, aus denen lebensgroße Metallplastiken und abstrakte Skulpturen entstehen. Diese fertigt er nicht nur für Kunden, sondern auch aus eigenem künstleri-schem Antrieb. Seine Metallkunstwerke präsentiert er in Ausstellungen – zusammen mit den Werken seiner zweiten Leidenschaft: der Malerei. Während der Europäischen Tage des Kunsthandwerks steht in seiner Werkstatt jedoch das Metallhandwerk im Vordergrund: Am 31. März und 1. April können sich Besucher Werkzeuge wie Amboss, Flach-, Kugel- und Vorschlaghämmer sowie Maschinen wie Federhammer, Exzenterpresse, Bohrmaschine und Metallsäge zeigen und erklären lassen. „Am Schmiedefeuer werde ich einiges vor-führen. Wer möchte, kann auch selbst ran und Hufeisen oder Seepferdchen formen“, kündigt Knut Winkler an.