Feierliche Grundsteinlegung der Erweiterungsneubaus

Feierliche Grundsteinlegung für den Erweiterungsneubau an der Lessingschule

Freude über das Erreichen eines weiteren Meilensteins

Vergangenen Freitag (25.09.2020) waren auf dem Gelände des zukünftigen innerstädtischen Gymnasiums in der Henselstraße mehr Menschen zu sehen als sonst. Zur offiziellen Grundsteinlegung des Erweiterungsneubaus fanden sich trotz des Regens zahlreiche Besucher und bekannte Gesichter ein: Oberbürgermeister Roland Dantz, der 1. Beigeordneter des Landkreises Udo Witschas, Schulleiter des Kamenzer G.-E.-Lessing-Gymnasiums Wolfgang Rafelt mit Schülersprechern sowie zahlreiche Vertretern des Kamenzer Stadtrates und des Kreistages. Der Regen konnte den Besuchern allerdings nichts anhaben, denn nicht nur der Grundstein des Erweiterungsneubaus liegt bereits, das erste Obergeschoss steht auch. Durch die Corona-Pandemie musste die offizielle Grundsteinlegung verschoben werden – die Bauarbeiten gingen jedoch weiter. So erzählt Witschas in seiner Eröffnungsrede stolz, was bereits passiert ist und was noch geplant ist. Ein ,,ganz besonderer Standort‘‘ sei für das zukünftige Gymnasium gewählt worden – im Zentrum des Gründerzeitviertels. In den Jahren 2017 und 2018 wurde der Altbau der Lessingschule im ersten Bauabschnitt bereits instandgesetzt. Nachdem dort der Brandschutz verbessert wurde, sowie ,,energetische Sanierungsmaßnahmen‘‘ getroffen wurden, also die Fenster wetterfest gemacht wurden, soll der Altbau in der Zukunft noch kernsaniert werden und unter anderem die Aula neue Medientechnik bekommen. Noch diesen Herbst soll der zweite Bauabschnitt beginnen, nachdem die Schüler der 2. Oberschule aus dem Altbau in ihre frisch sanierte Schule in der Saarstraße zurückziehen können.

Der Landkreis legt sich ins Zeug

Die Besucher befinden sich heute jedoch bereits im Neubau. Geplant ist ein viergeschossiges Bauwerk, um alle Gymnasiasten unterzubringen. Des Weiteren soll im Erdgeschoss eine Bibliothek entstehen, die ,,allen Bevölkerungsgruppen offenstehen wird‘‘ und natürlich um ,,Kultur und Bildung zu verbinden‘‘, so Witschas. Im Neubau soll sich außerdem das Lehrerzimmer und die Mensa mit Medientechnik befinden. Witschas erzählt weiterhin, dass beide Gebäudeteile, Alt- und Neubau, digital ,,komplett neu ausgestattet‘‘ werden, auch ein digitales Schließsystem soll eingebaut werden. Er spricht sogar von ,,einem der modernsten Schulstandorte Sachsens‘‘. Zwischen Alt- und Neubau soll ein Verbindungswerk entstehen, das mit einem Aufzug ausgestattet ist, um Barrierefreiheit zu gewähren.

Bevor Udo Witschas das Wort an den Oberbürgermeister übergab, skizziert er das Vorhaben anhand von folgenden Zahlen und Daten: Nachdem die Baugenehmigung am 11.02.2020 vorlag, wurde bereits am 02.03.2020 der erste Spatenstich gesetzt. Heute sind bereits 30 % der Arbeiten abgeschlossen und 10,5 Mio € ausgegeben. Geplant sind Gesamtkosten von 28,5 Mio €, davon 20,3 Mio € Fördermittel – die nur über die Stadt Kamenz akquiriert werden konnten – und 2,8 Mio € als Eigenanteil der Stadt Kamenz. Ziel ist es, das Gesamtvorhaben nach 22 Monaten am 31.12.2021 abzuschließen.

Oberbürgermeister begrüßt den ehemaligen Lehrer und heute 100jährigen Kamenzer

Als nächstes trat Oberbürgermeister Roland Dantz ans Mikrophon. Zunächst begrüßt er insbesondere Werner Geißler, einen 100 Jahre alten Kamenzer (!) und ehemaligen Lehrer, welcher einst an der Lessingschule unterrichtete. Unter dem Motto ,,Festlich schwebt ein Freudentag‘‘ stellt Dantz den Bezug in die Vergangenheit her: Im Mai vor genau 111 Jahren erlebte der Ursprungsbau – der heutige Altbau – seine Grundsteinlegung. Er betont die Veränderungen zu heute. Eine mitgebrachte Luftaufnahme von 1912 zeigte, dass hinter der Lessingschule war außer Felder und Wiesen. Dantz nimmt diesen Veränderungsgedanken auf und erinnerte daran, dass sich die Wiedervereinigung Deutschlands zum 30. Mal jährt und erzählt stolz: „So schön wie heute hat unsere Stadt noch nie aussehen können und ausgesehen.‘‘ Er betont außerdem, wie wichtig die Zusammenarbeit von Stadt und Landkreis ist und spricht weitere geplante Veränderungen im Landkreis an, zum Beispiel ein Campus in Hoyerswerda.

Bild 3 (v.l.n.r.) Die Redner Udo Witschas (1. Beigeordneter des Landkreises) und Roland Dantz (Oberbürgermeister) und der 100-jährige Werner Geißler (links auf der Bank) sowie die aufmerksamen Zuhörer Volker Stadtrat und Vorsitzender der Vereinigung Ehemaliger Lessingschüler) und Helmut Münstermann (ehemaliger Schulleiter der Lessing-Gymnasiums)

Dann kommt er zum Hier und Jetzt zurück: „Wir legen heute nicht den Grundstein für gute Zusammenarbeit – das haben wir längst getan – wir besiegeln ihn symbolisch.‘‘ Er erwähnt außerdem die Leiterin der Bibliothek, Marin Kutter, und Michael Köppl, den damaligen Referatsleiter des Sächsischen Staatsministeriums des Innern, der entscheidend zum Gelingen des Projekts beigetragen hat. Eine Linie, die ebenfalls vom heute verantwortlichen Staatsministerium für Regionalentwicklung erfolgreich mitgetragen wird. Auch der Geschäftsführer der DIW Bau GmbH, Christoph Winkler, bekommt Lob, denn vor 111 Jahren soll ein Maurerstreik 11 Tage nach Baubeginn zu Bauunterbrechungen geführt haben. Heute steht nach wenigen Monaten bereits das erste Obergeschoss und das ,,Richtfest ist beinahe sichtbar‘‘, so Dantz. Beim Richtfest, hofft der Oberbürgermeister, wird Werner Geißler dann auch wieder anwesend sein.

Die Kamenzer DIW Bau GmbH freut sich über die erfolgte Auftragserteilung

Zuletzt kommt DIW-Geschäftsführer Christoph Winkler zu Wort. Auch er betont die Schnelligkeit des Baus und bedankt sich für die Wahl des ortsansässigen Bauunternehmens DIW für das Projekt. Passend zur Lessingstadt beendet er die Rede mit dem Lessing-Zitat „Das Vergnügen ist so nötig als die Arbeit.“

Bild 4 Die Zeitkapsel wird befüllt (v.l.n.r.): OB Dantz, Valentin Opitz (zuständiger Amtsleiter für den Bau), Udo Witschas, Rainer Dittmer (Geschäftsführer der pdw. Architekten Ingenieure GmbH) und Geschäftsführer Christoph Winkler von der DIW Bau GmbH.

Kartusche mit Zeitungen, Bauplänen und Münzen und einen Brief an die Nachgeborenen

Vor dem geselligen Teil der Grundsteinlegung füllen alle drei Redner jedoch noch eine Zeitkapsel. Sie geben u.a. die Großpläne, die für Förderung nötig waren, den Flyer der Grundsteinlegung, eine aktuelle Ausgabe der Sächsischen Zeitung und die allererste ,,Corona-Maske‘‘, die an die Kamenzer ausgegeben wurde, mit einer schriftlichen Erklärung an die „Nachgeborenen“ hinein. In der Erklärung heißt es u.a.: „Letzteres [der Erweiterungsneubau] ist ein Zeichen für menschliches Wollen und Können in komplizierten Zeiten und ein Zeichen der Zuversicht, in absehbarer Zukunft zu einem normalen, aber sicherlich veränderten Leben zurückzukehren.“ Werner Geißler, der bereits mehrere Währungswechsel durchlebt hat, legt mehrere EURO-Münzen in die Kurtusche. Diese wurde anschließend verschlossen und durch den Beigeordneten Witschas und Oberbürgermeister Dantz in den Fußboden der späteren Bibliothek gelegt, mit einem Deckel aus Beton verschlossen und durch beide sowie Wolfang Geißler mit drei Hammerschlägen versiegelt. Ein besonderer Moment!

02.10.2020 - 14.10.2020

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