Eine Instanz geht in den Ruhestand: Gabriele Keltsch

Beispiel und Liebe - zwei Prinzipien der Erziehung

Gabriele Keltsch – Schulleiterin der Grundschule am Forst geht in den Ruhestand

Der 19. Juni 2024 war für Gabriele Keltsch sicher ein sehr bedeutsamer Tag. Denn an diesem Tag fand die offizielle Verabschiedung dieser langjährigen Schulleiterin der Grundschule am Forst statt. Dazu hatten sich neben den Schülerinnen und Schülern zahlreiche Gäste, Kolleginnen und Kollegen sowie Weggefährten eingefunden. Letztere konnten einem liebevoll einstudierten und meisterlichen Musikprogramm der Kinder dieser Grundschule beiwohnen.

Ein Leben für die Grundschule am Forst

Zum Schluss der Abschiedsveranstaltung erwies auch Oberbürgermeister Roland Dantz Gabriele Keltsch seine Referenz. Er bescheinigte ihr, dass sie ihre Aufgabe als Leiterin einer Grundschule im besten Sinne des Wortes gemeistert hat. Sie habe zum einen die ihr anvertrauten Kinder durch die ersten vier Schuljahre begleitet, damit sie danach die Oberschule oder in sehr vielen Fällen sogar das Gymnasium besuchen konnten. Zum anderen hat die Schule im Stadtteil Kamenz Ost heute solch einen Ruf, so der Oberbürgermeister, der maßgeblich dem Engagement der scheidenden Schulleiterin und ihrem „Herzblut“ geschuldet ist. Aus dem Schulkollegium heraus wurde der Stadtverwaltung ein Kompliment über Gabriele Keltsch herangetragen, dem eigentlich nichts mehr hinzuzufügen ist: „So eine Schulleiterin kann man sich nur wünschen“. Und das Gute ist, hier ist der Wunsch in Erfüllung gegangen. Das habe auch damit zu tun, dass sie immer in der Lage war, sich in den Anderen hinein zu versetzen, ihn mit Herzlichkeit zu überzeugen. Für die nun vor ihr liegende Zeit wünschte er Gabriele Keltsch alles Gute, Glück und Gesundheit.

Anerkennung und Dank für ihr erfolgreiches Wirken

Mit diesen Worten überreichte er ihr als Dank und Anerkennung für langjähriges Wirken in und für die Stadt Kamenz eine Büste des größten Sohnes der Stadt Kamenz. Außerdem überraschte er sie mit einer Art Collage, auf der Fotos aus verschiedenen Lebensabschnitten von Gabriele Keltsch zu sehen sind. Er endete schließlich mit dem Gedanken, dass sie als Schulleiterin symbolisch große Schuhe hinterlässt, für die sich erst einmal ein neuer Träger finden lassenlassen muss, dem sie passen. Er steigerte dieses symbolische Bild noch einmal dahingehend, dass wer kein Profil habe, auch keine Spuren hinterlassen kann. Und dass man eben auch eine gewisse Profiltiefe brauche, die bei Gabriele Keltsch ohne Zweifel vorhanden sei.

Tränen zum Abschied

Schon im Vorfeld der Veranstaltung am 19. Juni 2024 hatte sie von ihrem Kollegium einen Flug über die Kamenzer Gefilde geschenkt bekommen. Nicht nur, dass sie dabei ihre Schule aus einer ganz anderen Sicht kennenlernte, zugleich hatte sich auf dem Sportplatz der Grundschule Kinder der Schule zu einem anrührenden Symbol – einem Herz – formiert. Gabriele Keltsch kann auf über 32 Jahre erfolgreicher Tätigkeit als Schulleiterin zurückblicken. Sie hat damit Generationen von Schülerinnen und Schülern auf diesem Abschnitt des Lebens begleitet. Und ja, bei dem heutigen Programm der Kinder sah man so manche Träne, die dem Abschied von der von ihnen so geliebten Schulleiterin, Gabriele Keltsch, entsprangen.

Das eigene Credo

Nach eigenem Bekunden habe sie sich immer nach dem Spruch des deutschen Pädagogen Friedrich Fröbel gerichtet: „Erziehung ist Beispiel und Liebe, sonst nichts.“ Denn wer anderen nicht mit gutem Bespiel dienen oder vorangehen kann, der wirkt unglaubwürdig, heute würde man vielleicht sagen: unauthentisch. Und das Liebe zum Menschen und Kindern eine unabdingbare Eigenschaft ist, um den anderen zunächst in seinem Sosein zu respektieren, was Mitgefühl und Empathie einschließt, ist das eigentlich Selbstverständliche, was so schwer zu machen ist. Gabriele Keltsch ist es gelungen.

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