30.09.2023: Ein Jahr neue Stadtbibo „G. E. Lessing“

Zwölf Monate nach Eröffnung des Erweiterungsbaus an der Oststraße hat die Kamenzer Stadtbibliothek ihren Praxis-Test bestanden. Im städtischen „Wohnzimmer“ finden Menschen zwanglos zueinander, arbeiten Schüler allein oder gemeinsam, wird in aktuellen Magazinen geblättert, amüsieren sich Groß und Klein im Gaming-Schneckenhaus oder im Probierstübchen mit den Mini-Robotern. Musikliebhaber geben spontane Klavierkonzerte. Jugendliche chillen auf den Sitzpolstern. Hier wird gelernt, gelesen und gelacht – und an den Selbstbedienungsautomaten stapelweise verbucht. Täglich werden durchschnittlich zwischen 600 und 900 Exemplare ausgeliehen.

Dank moderner RFID-Technik wurden seit Eröffnung insgesamt nahezu 100.000 Besucher gezählt, was täglich einer Frequentierung von 350 Personen entspricht und im Vergleich zum alten Standort eine Verdreifachung bedeutet. Die Hälfte kommt aus den umliegenden Gemeinden und ist jünger als 30 Jahre. Die Neuanmeldungen sind um das Vierfache auf 1.429 gestiegen.

Neben 33.000 aktuellen Medien, digitalen Angeboten und Datenbanken sowie Arbeitsplätzen und WLAN punktet die Bibliothek mit fachlicher Kompetenz und alltagstauglichen Öffnungszeiten, die dem Einzelhandel angepasst sind. In den Abendstunden und an den Wochenenden liegt die Verantwortung für die moderne Einrichtung in den Händen der Nutzer. Die so genannte OpenLibrary, die seit Juni 2023 in Betrieb ist, stellt ein Novum in der Region dar. Der eigenständige Zutritt erfreut sich eines großen Zuspruchs. Berechtigt sind Personen ab 16 Jahre mit gültiger Bibliothekskarte. Wer den Service in Anspruch nehmen möchte, erhält an der Service-Theke eine Einweisung und wird freigeschalten. In den ersten drei Monaten wurden über 400 Nutzer registriert.

Vor einem Jahr am 30. September 2022: Großer Bahnhof vor den neuen Räumlichkeiten der Stadtbibliothek „G. E. Lessing“    © Studio Hasselbach Kamenz

War im Lessinghaus durch die räumliche Enge eine Weiterentwicklung der Bibliothek nicht möglich, verfügt sie nun über doppelt so viel Platz und mit Kunstpodest, Seminarraum sowie Kinder-Bühne beste Möglichkeiten für Veranstaltungen. Insgesamt 152 wurden seit Eröffnung durchgeführt – insbesondere für Kinder- und Schülergruppen, aber auch für die Öffentlichkeit, wie das Lese-Café zu den Kamenzer Lessing-Tagen oder die beliebte Reihe „Worte & Weißwein“ des Bibliotheksfördervereins, der PoetrySlam der Stadtwerkstatt, die Kinder-Uni und Aktionen zur Krabat-Woche.

Das Fazit lautet: Die Symbiose von Bibliothek und Schule unter der „Marke Lessing“ ist geglückt und funktioniert zum beiderseitigen Vorteil. Die behagliche Wohnzimmer-Atmosphäre der Bibliothek passt bestens zum Charakter der Lessingstadt und ihren Bewohnern.

Oberbürgermeister Roland Dantz: „Der Griff zum Buch, die Suche nach Geschichte und Geschichten, von anderen aufgeschrieben, von anderen erzählt, zieht uns immer wieder neu an. Unsere Lessing-Bibliothek ist ein Ort der Bildung und der Suche, aber auch ein Ort des Innehaltens wie des Nachdenkens und des Zweifelns.  Im lessingschen Sinne macht die Suche nach der Wahrheit den Menschen (aus) – nicht der Besitz.

Besuchen Sie uns also! Wir freuen uns auf Sie.“

Das Startfoto "Blick in die Bibliothek: Nicht nur Bücher bestimmen das Medienangebot." ist von © Studio Hasselbach Kamenz

Zurück