Ein guter Tag für Kamenz und die Region

Um was es noch ging

Sehr geehrte Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt,

wir haben ein wunderbares Forstfest erleben können und im Wortsinn schöne und berührende Momente erlebt. In diesem Jahr war der Höhepunkt zweifelsfrei die langersehnte Einweihung unserer Lessingschule. Aus dem nachfolgenden Bericht können Sie entnehmen, wie wir gemeinsam mit den Vertretern des Landkreises diesen Tag gestaltet und mit zahlreichen Gästen ein Stück weit gefeiert haben. Wir haben allen Grund, uns mit allen Beteiligten über dieses Ergebnis zu freuen. Durch das engagierte Handeln der Planer, hier möchte ich unbedingt unser örtliches Planungsbüro pdw nennen, ist eine sehr gelungene Lösung, die Altes und Neues souverän verbindet, entstanden.

Es geht und es ging immer um Mehr

Nun, was verbirgt sich hinter diesem Gedanken? Mit der Rückkehr der gymnasialen Bildung in unsere Innenstadt ging es auch um die Frage, Versprechen einzuhalten. Und beide Seiten – Stadt und Landkreis – gaben sich 2001 das Versprechen, dauerhaft und damit immer die gymnasiale Bildung an der Henselstraße zu erhalten. Darauf hatten sich mein Vorgänger, Herr Bürgermeister Lothar Kunze, und der Stadtrat der Stadt Kamenz mit der damaligen Landrätin, Frau Andrea Fischer, und dem Kreistag des Landkreises Kamenz verständigt.

Um was ging es denn tatsächlich? Es ging eben um die Frage, dass politische Versprechen und vor allem geschlossene Verträge eingehalten werden. Es ging auch darum, dass Vertrauen in das Handeln der Verantwortlichen gestärkt und nicht gebrochen wird. Und dies – nämlich der Vertragsbruch – wurde unter Missachtung der vereinbarten Rechte der Stadt Kamenz 2012 herbeigeführt. Das führte dann zum Protest von Schülerinnen und Schülern, von vielen Menschen in unserer Stadt. Und es hat auch Viele im guten Sinne mobilisiert – Gewerbetreibende, Unternehmerinnen und Unternehmer genauso.

Wenn ich in meiner Rede zwei Bilder benutzt habe, dann hat dies auch seine Bedeutung. So ist einmal das Bild „Tischgespräch mit Luther“ des Hallenser Malers Uwe Pfeifer von 1984 eine gute Metapher für das Reden miteinander und die damit verbundene Suche nach gemeinsamen Lösungen, bevor entschieden wird. Mit der Schließung der Lessingschule im Jahr 2012 durch den Landkreis Bautzen ohne Beteiligung der Stadt Kamenz, ohne dass das im öffentlich-rechtlichen Vertrag aus dem Jahr 2001 gegebene Versprechen „Am Gotthold-Ephraim-Lessing-Gymnasium Kamenz wird unbefristet eine Außenstelle am Standort Henselstraße 14 (Lessingschule) eingerichtet.“ eingehalten wurde, wurde die Würde von vielen Menschen in unserer Stadt verletzt. Und es war auch ein Gebrauch, eher Missbrauch, von Macht. Und von daher beziehe ich mich auf eine Formulierung unseres Bundeskanzlers, der in einem anderen Zusammenhang formulierte: „Wir erleben eine ,Zeitenwende‘. … Im Kern geht es um die Frage, ob Macht das Recht brechen darf. Ja, um diese Frage ging es bei der Verteidigung unserer Interessen auch, so dass das alttestamentarische Bild von „David und Goliath“ mir in den ganzen Jahren in den Sinn kam. Gemeint ist nicht das Bild des Triumphes, sondern bestenfalls, dass wenn es  erforderlich ist, es Kraft kostet, seinen ganzen Mut zusammenzunehmen, um auch zu kämpfen, wenn die Lage aussichtslos erscheint. Der Kamenzer Stadtrat war bereit, die Oberschulen und das Gymnasium zurückzunehmen. Er hat mit dieser sehr einhelligen Entscheidung im Jahr 2013 ebenfalls seinen ganzen Mut bewiesen.

Viele in Dresden, in den Ministerien, haben dies auch mit Respekt beobachtet – Landtagsabgeordnete, wie Herr Aloysius Mikwauschk, genauso wie Minister und andere – und uns letztendlich mit Finanzierungslösungen und vielem mehr unterstützt. Mehr als 70 Beratungen in den unterschiedlichsten Gremien waren notwendig, bis zum Abschluss des „Rahmenvertrages über die räumliche und städtebauliche Organisation der Sekundarstufenbeschulung in Kamenz“, der letztendlich im Jahr 2016 einstimmig vom Stadtrat der Stadt Kamenz und vom Kreistag verabschiedet wurde.

Und es ist auch wichtig, dass wir anerkennen, dass es unterschiedliche Perspektiven gibt, wie es eben auch unterschiedliche Meinungen gibt. Wir können auch lernen, an uns und an die Bereitschaft zur Unterstützung zu glauben, an ein Miteinander, wenn es z.B. um den Jahnsportplatz oder um eine innerstädtische Turnhalle geht. Wir können lernen, an unsere eigene Zukunft zu glauben und vor allem daran, dass es Vorwärts geht, auch wenn die Zeiten – wie jetzt – schwierig sind.

Es sind tausende Industriearbeitsplätze in Kamenz und im Umland entstanden. Aktuell bereiten wir mit Investoren die Entwicklung unserer Gewerbeparks am Verkehrslandeplatz vor. Wir wollen damit in Zeiten des Strukturwandels ein Zeichen setzen: Kamenz wächst wieder. Zurzeit leben in unserer Stadt etwa 17.560 Einwohner. Gestartet sind wir nach dem Zusammenschluss mit Schönteichen bei 16.800 Einwohnern. Und selbstverständlich zieht der Wille zu wachsen nach sich, dass wir Lösungen im Grundschulbereich und auch im gymnasialen Bereich in den nächsten Jahren brauchen. Ich sehe es auch anders als der vormalige Landrat, Michael Harig. Es handelt sich um keinen „Pik“ für die anwachsenden Schülerzahlen, sondern um einen von uns gewollten, langfristigen Trend, wofür wir Tag für Tag in die Speichen greifen oder uns in die Riemen legen. Die Schülerzahlen steigen von Jahr zu Jahr. Und deshalb ist es richtig, dass auch in Großröhrsdorf und Radeberg mit Millioneninvestitionen die Gymnasien erweitert werden. Dies wurde vom Landrat und dem Landkreis in der letzten Zeit auf den Weg gebracht.

Warum sollte dies in Kamenz ausgerechnet anders sein? Haben sich die Prognose der Vergangenheit als richtig erwiesen?

Es ist die Zeit der Ernte und die Zeit, Danke zu sagen

Am heutigen Tage habe ich viele Anlässe, jenen von Herzen zu danken, die uns in dieser Zeit der Suche und auch des Widerstehens geholfen haben. Wir dürfen auch dankbar gegenüber jenen sein, die dann bereit waren, ihre Meinung zu ändern und die dann auch bereit waren, unser Herzensanliegen zu unterstützen. Glauben Sie mir, es hätte mehrfach innerhalb von mehr als zehn Jahren die Möglichkeit gegeben, von diesem Ziel abzulassen. Ich habe persönlich den Kamenzerinnen und Kamenzern im Jahr 2011 versprochen, dass ich alles daransetzen werde, dass unsere Lessingschule erhalten bleibt. Es war für mich nicht klar, ob wir dies gemeinsam schaffen können. Daran geglaubt, habe ich immer. Und von daher ist es mir eine Herzensangelegenheit, Ihnen allen noch einmal zu danken, dass wir all jene, die uns geholfen haben, in diesen Dank einschließen und dies auch nicht vergessen.

Weil das Ringen um die Lösung, über die wir uns heute freuen, so ein langer und zum Teil auch steiniger Weg war, ist es nicht einfach möglich, die wesentlichsten Etappen vollständig zu beleuchten. Deshalb habe ich mich entschlossen, die Chronologie der Ereignisse auf unserer Webseite (hier) zu stellen, so dass jeder Interessierte nachvollziehen kann, auf welchem Weg wir uns seit 2001, aber vor allem seit 2011, begeben haben.

Freuen wir uns gemeinsam über das Erreichte.

Ihr

Roland Dantz

Oberbürgermeister

Auszugsweise Chronologie zur Thematik Lessingschule

Es wurde gemeinsam geschafft

Feierliche Eröffnung des neuen Schulstandortes an der Henselstraße

 

Das erste Mal seit vielen Jahren ertönte am Sonntag, dem 21. August 2022 wieder Musik in der historischen Aula des alten Lessing-Gymnasiums an der Henselstraße. Zwei Musikerinnen der Kreismusikschule Bautzen erzeugten durch die Klänge aus Geige und Flügel eine festliche Atmosphäre, die bei vielen Gästen die Bedeutsamkeit des Anlasses erhöhte: Der Abschluss eines Mammutprojektes, welches sich über mehr als ein Jahrzehnt streckte. Der historische Altbau des Lessing-Gymnasiums war saniert und ertüchtigt worden, zugleich entstand ein Erweiterungsneubau, so dass sich jetzt mitten im Zentrum von Kamenz ein hochmoderner Gymnasialstandort befindet. Darin integriert ist der neue Standort der Stadtbibliothek, der sich vormals – vergleichsweise – unter beengten und organisatorisch ungünstigen Bedingungen im Lessinghaus befand.

Zu dieser feierlichen Veranstaltung hatten sich sämtliche Persönlichkeiten zusammengefunden, die allesamt zum Gelingen des Projektes beigetragen hatten, u.a. Kommunalpolitiker des Landkreises und der Stadt, Planer und Gewerke, Lehrkräfte und Verwaltungsmitarbeiter, aber auch hochrangige Vertreter der an diesem Vorhaben beteiligten Behörden, so der Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, sowie die Mitglieder der Vereinigung Ehemaliger Lessingschüler Kamenz (V.E.L.), die sich – wie viele andere auch – aktiv in die Entscheidungsprozesse für ein innerstädtisches Gymnasium eingebracht hatten, so z.B. mit einer Unterschriftenaktion, aber auch durch die Zurverfügungstellung einer großzügigen Spende.

Landrat Harig – eines der bedeutendsten Bauvorhaben im Freistaat Sachsen vollendet

Als erster Redner – und Vertreter des Bauherrn und Schulträgers – ergriff der Landrat des Landkreises Bautzen, Michael Harig, das Wort. Er bezeichnete das Projekt als eines der bedeutendsten Bauvorhaben im Freistaat Sachsen innerhalb der letzten Jahre mit dem Ergebnis, dass sich nun an der Henselstraße eine der modernsten Schulen im Freistaat befindet. Konkret stehen in der Schule nun 43 moderne Lehrräume, WLAN, ein zeitgemäßes Schließsystem und eine Lüftungs- und Kühlungsanlage zur Verfügung. Auch in der historischen Aula fanden Renovierungsarbeiten statt. Der Schulbeginn für 720 Schüler und 60 Lehrer am neuen Standort konnte trotz Schwierigkeiten aufgrund der Corona-Pandemie gesichert werden. Die Bauzeit des Erweiterungsneubaus betrug lediglich zwei Jahre und drei Monate.

Die Entstehung des Erweiterungsneubaus verdeutlichte der Landrat den Gästen anhand einer unkommentierten chronologischen Bilderreihe der Bauphase. Zuvor betonte er jedoch die Art der Zusammenarbeit des Landkreises mit der Stadt als gleichberechtigter Partner und sprach seinen Dank für die konstruktiven Diskussionen aus. 

Staatsminister Schmidt – Es geht um Stadtentwicklung

Für diese zeitnahe Umsetzung des Projektes bekundete auch der Staatsminister für Regionalentwicklung, Thomas Schmidt, seinen Respekt. Er selbst hatte vor zweieinhalb Jahren den notwendigen Fördermittelbescheid zur Stadtentwicklung übergeben. Unter Nutzung von 20,3 Mio. Euro Fördermitteln des Freistaates (mit großen Anteilen aus dem EFRE-Förderprogramm und Programm „Stadtumbau“) und 8,3 Mio. Euro Eigenmitteln der Stadt Kamenz und dem Landkreis Bautzen entstand in seinen Augen ein zukunftsfähiger Standort, der für weitere Schulen ein Beispiel setzt. „Es geht um Stadtentwicklung. Das ist hier in Kamenz hervorragend gelungen.“, so der Staatsminister.

Oberbürgermeister Dantz – Schule ist Ort der Bildung und Wertevermittlung

Die vom Landrat erwähnte Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Landkreis und Stadt griff der Oberbürgermeister Roland Dantz ebenfalls auf: „Es ist uns gemeinsam gelungen dafür zu sorgen, dass eine mehr als 100 Jahre alte Schultradition, eine Verbundenheit über Generationen hinweg, erhalten und fortgeführt werden kann. Dies gilt im weiteren Sinne für beide Schulen, die Oberschule an der Elsteraue ebenso wie für das Lessing-Gymnasium.“ Im Folgenden skizzierte er dieses für Kamenz, aber auch die Region so bedeutungsvolle Vorhaben anhand von drei Phasen. Die erste Phase („Die Suche“) dauerte von 2001 bis ca. 2012. In dieser vereinbarten die Stadt und der Landkreis die Zusammenlegung ihrer Gymnasien und suchten nach einer passenden Lösung für einen Schulstandort. Im Jahr 2010 einigten sie sich dann auf den Erhalt der Lessingschule in der Henselstraße, in der dann die elften und zwölften Klassen des Gymnasiums unterrichtet wurden. Damit war auch der Wille und das Versprechen gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern ausgesprochen, die über 100-jährige Schultradition in der Lessingschule dauerhaft zu erhalten.

Doch es sollte anders kommen: Die Schule wurde geschlossen, ohne die Stadt Kamenz zu beteiligen, obwohl der öffentlich-rechtliche Vertrag dies zwingend vorsah. Die angeführten Gründe – brandschutztechnischen Mängel – waren dem Landratsamt jahrelang bekannt. Diese Phase war „Die Zeit des Widerstehens – David gegen Goliath“. Am Anfang dieser wurde die Lessingschule als Gymnasialstandort seitens des Landkreises völlig in Frage gestellt. Es wurden die verschiedensten Varianten diskutiert, wie es weitergehen sollte bis hin zu dem Angebot des Landkreises, dass die Stadt doch die Schulen wieder zurücknehmen solle, was seitens des Stadtrates – zur Verblüffung des Kreistages – auch ernsthaft erwogen wurde und sich in einem entsprechenden Stadtratsbeschluss manifestierte. Der Landkreis nahm dann recht schnell Abstand von diesen Überlegungen. Der Stadtverwaltung standen in dieser Zeit viele Unterstützer an der Seite. So sei hier u.a. an die sehr gut besuchten Bürgerforen und die Aktivitäten der Vereinigung Ehemaliger Lessingschüler erinnert.

Phase 3 („Die Wende – Der Weg eines Miteinanders“): Nach 2015 verbesserte sich die Zusammenarbeit mit dem Landkreis und es konnte eine Fördermittelzusage erzielt werden. Der städtebauliche Rahmenvertrag zur Umsetzung des Projektes wurde sowohl im Kreistag als auch im Stadtrat einstimmig beschlossen. Der Oberbürgermeister äußert daher mit Bedacht: „Wir haben es geschafft. Oder besser: Wir haben es gemeinsam geschafft.“

Für den Oberbürgermeister geht es nicht um nur die Fertigstellung, die Einweihung eines Gymnasiums. Genau genommen ist es auch der Abschluss einer Neuordnung der Kamenzer Schullandschaft, einschließlich der Sanierung der heutigen Oberschule an der Elsteraue. Darüber hinaus sind jetzt sehr gute Voraussetzungen für Bildung und die Vermittlung von Werten gegeben. Er nannte auch einige:

-              Heimatliebe,

-              Vertrauen in das Handeln der Entscheider,

-              den Mut, die Bereitschaft, für das, was man für richtig hält, zu kämpfen,

-              seine Würde zu bewahren und nicht preis zu geben,

-              der Glaube an das Recht,

-              sich gegen Willkür zu wehren,

-              zu sehen, dass es auch Unterstützer und Helfer gibt,

-              und manchmal, wenn die Lage hoffnungslos scheint, dass sich die Dinge zum Guten wenden.

Er endete mit den Worten von Professor Dr. Willy Muhle, die dieser als Direktor der damaligen Lessingschule anlässlich der Einweihung am 18. Oktober 1910 sprach:

„Es wechseln Tag und Wochen, Jahre ziehen! –

Du Haus steh‘ fest in Sturm und Sonnenschein.

Viel Gnade soll in deinen Hallen blühen,

Reich mög‘ die Ernte unserer Saaten sein.

Die Wahrheit suchen und das Gute hegen,

Dem Land der Väter alle Kraft weih‘n,

Pflichtstarken Herzens, alles Schöne pflegen: …“

Und von daher sei es ihm, so der Oberbürgermeister, eine Herzensangelegenheit, allen noch einmal zu danken, die in unterschiedlichster Weise geholfen haben, dass innerstädtisch nun ein moderner zukunftsweisender Schulcampus entstanden ist.

Schulleiterin Peschel – Ein Gymnasium ist wie ein Baum, er muss gepflegt und behütet werden

Das Schlusswort hielt die stellvertretende Schulleiterin des Gymnasiums, Heike Peschel, da der Schulleiter Wolfgang Rafelt krankheitsbedingt nicht an der Feierstunde teilenehmen konnte. Sie nutzte die Metapher eines Baumes, um das Projekt zu erklären: Er habe starke Wurzeln, die für die Finanzierung des Vorhabens stehen. Er habe einen starken Stamm, womit die gute Zusammenarbeit, besonders auch mit den Firmen aus Kamenz, gemeint ist. Und er habe Blätter – die Schüler, Eltern und Lehrer des künftigen Gymnasiums. Mit der darauffolgenden Würdigung der Arbeit aller Unterstützer des Projektes war die stellvertretende Schulleiterin keineswegs allein. Sie schloss damit den Kreis ihrer Vorredner, die alle tiefe Dankbarkeit für das Erreichte bekundeten.

Über 6.000 Menschen wollten das alte/neue Gymnasium sehen

Im Anschluss an die Eröffnungsveranstaltung in der Aula versammelten sich die Gäste und die Redner auf dem Schulhof, wo sie von weiteren ungeduldig wartenden Teilnehmerinnen und Teilnehmern – es sollen so ca. über 6.000 gewesen sein – empfangen wurden.

Der Landrat übergab der stellvertretenden Schulleiterin einen symbolischen Schlüssel und damit das Gymnasium offiziell an die zukünftigen Nutzer. Ihm folgte der Oberbürgermeister, der der Leiterin der Stadtbibliothek, Marion Kutter, ebenfalls einen symbolischen Schlüssel für die Räumlichkeiten überreichte. Die offizielle Eröffnungsveranstaltung der Bibliothek erfolgt mit einem Festwochenende, welches vom 30. September bis zum 2. Oktober stattfindet und zu dem natürlich auch wieder alle Kamenzerinnen und Kamenzer, vor allem aber die Nutzer der Bibliothek herzlich eingeladen sind.

Mit dem feierlichen Banddurchschnitt war dann endlich der Moment ran, an dem das Gelände und der vollendete Bau zur Besichtigung durch die Öffentlichkeit freigegeben wurde.

Die Besucher konnten nun den Alt- sowie den Neubau und die Räume der neuen Stadtbibliothek im Rahmen eines Rundgangs besichtigen.

 Aus- und Einzug, auch nach dem Forstfest

Am Montag, dem 29. August war es dann auch für alle Schülerinnen und Schüler, die Lehrerschaft sowie das technische Personal soweit. Die offizielle Übergabe der Schule war eine Woche zuvor erfolgt. Jetzt konnten die eigentlichen Nutzer – ganz im Sinne des Satzes von Goethe „Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen.“ – die Schule übernehmen. Nun wird sich zeigen, ob die Schule nicht nur neu und schön ist, sondern auch ganz praktisch gut funktioniert.

Foto: Dominic Wunderlich

Für diesen Tag hatten sich einige Lehrerinnen und Lehrer etwas ganz Besonderes ausgedacht. Ein Marsch der Schülerinnen und Schüler – der Auszug aus dem Schweitzerhaus – von der Macherstraße bis zum neuen Schulgebäude – der Einzug – sollte ganz sinnfällig den „Umzug“, und ja, den Neuanfang zelebrieren. Ca. 600 Schülerinnen und Schüler, die neuen fünften Klassen versammelten sich an ihrem ersten Schultag gleich direkt im neuen Schulcampus, hatten sich auf den Weg gemacht. Die Stadt stiftete symbolisch fünf Schultüten, die stolz dem Umzug vorangetragen wurden.

Begrüßt wurden sie auf dem Schulgelände mit Musik und einer exzellenten tänzerischen Darbietung durch Kamenz can Dance.

Neben der stellvertretenden Schulleiterin Heike Peschel wiesen noch einmal der Oberbürgermeister und der Schülersprecher Jonas Klawitter auf die Bedeutung des heutigen Tages hin. Nun solle man – so der Grundtenor aller drei Redner – die Chancen dieses neuen und alten Schulgebäudes ergreifen und lernen, lernen und nochmals lernen.

Den Abschluss des Einzugstages bildete ein gemeinsames Foto der Lehr- und Schülerschaft auf dem Schulgelände, bei dem die drei berühmten Ringe des Namensgebers des Gymnasiums – Gotthold Ephraim Lessing – aus dem Nathan dargestellt wurden.

Das Schuljahr 2022/2023 hat begonnen …

 

 

Zurück