Bestattungswald in Kamenz feierlich eröffnet

Ein FriedWald für Kamenz

Fünfter FriedWald in Sachsen eröffnet im Landkreis Bautzen

Der Bestattungswald der FriedWald GmbH wurde am Freitag, dem 30. Oktober 2020 im Beisein zahlreicher Gäste, darunter Vertreter der damaligen Bürgerinitiative – Marion Junge, Georg Tietzen und Konrad Skatula – und des Stadtrates sowie weiterer Beteiligte feierlich eröffnet. Ebenfalls anwesend war Oberbürgermeister Roland Dantz, der Waldbesitzer  André Ransch und der Geschäftsführers der Friedwald GmbH Matthias Laufer.

Ein Friedhof mitten im Wald gibt es nun in der Lessingstadt Kamenz. In dem FriedWald kann ab sofort die Asche der Verstorbenen in biologisch abbaubaren Urnen an Waldbäumen beigesetzt werden. Die Bäume treten an die Stelle von Grabsteinen, die es im FriedWald nicht gibt. Stattdessen macht eine Namenstafel am Baum auf die Grabstelle aufmerksam. Für den Grabschmuck wird hier ausschließlich die Natur sorgen, die die Gräber je nach Jahreszeit mit Blüten, frischem Grün, Mos, Laub oder Eiskristallen ziert.

Immer mehr Menschen wünschen sich, einmal unter einem Baum die letzte Ruhe zu finden. So auch in Kamenz. Hier hatte sich sogar eine Bürgerinitiative gegründet, die mit über 700 gesammelten Unterschriften das FriedWald-Projekt anschob. „Kamenzerinnen und Kamenzer hatten den Wunsch nach dieser besonderen Bestattungsform schon längere Zeit zum Ausdruck gebracht. Die damals selbständige Gemeinde Schönteichen hat dann eine entsprechende Standortentscheidung getroffen. Wir kommen damit dem Wunsch unserer Bürger nach, auch hier die Bestattung in der Natur zu ermöglichen“, sagt Oberbürgermeister Roland Dantz. Die Stadt Kamenz ist Trägerin des Friedhofs im Wald, der das vorhandene Friedhofsangebot der Stadt ergänzt. Doch nicht nur die Kamenzer können hier ihre letzte Ruhe finden, sondern auch die Menschen der Region und solche, die sich der Gegend verbunden fühlen.

Atmosphäre im Wald beruhigt und tröstet

37 Hektar des Waldes auf dem Vogelberg sind als Friedhof gewidmet. In dem Laubmischwald stehen Buchen, Eichen und Linden als Bestattungsbäume zur Auswahl. Nicht nur die schönen Ausblicke, die sich vom Waldrand aus auf das Umland ergeben, locken in den Wald. „Der Wald hat eine beruhigende Wirkung auf uns“, sagt André Ransch vom Familienforstbetrieb Vogelberg, in dessen Eigentum das Waldgebiet ist. „Wer einen Trauerfall zu verkraften hat, dem hilft diese Wirkung des Waldes. Sie verschafft uns Trost.“

Den Andachtsplatz im FriedWald Kamenz schmückt eine künstlerisch gestaltete Holzstele sieh oben). Diese nimmt Bezug auf die berühmte Ringparabel aus „Nathan der Weise“ von Lessing und greift damit die lokale Besonderheit der Lessingstadt auf. Die Einzigartigkeit des FriedWald-Standorts wird dadurch noch einmal unterstrichen, findet Matthias Laufer, Geschäftsleiter der FriedWald GmbH. „Doch letztlich sind es die Menschen, die dem FriedWald seine Bedeutung schenken. Die Menschen, die hier ihre letzte Ruhe finden und jene Menschen, die hierherkommen, um ihrer zu gedenken.“

Ein Gefühl für den FriedWald Kamenz bekommen

Ob FriedWald das Richtige für einen selbst oder die Angehörigen ist, kann am besten bei einer kostenlosen Waldführung herausgefunden werden. Bei dem gemeinsamen Spaziergang geht es mit dem FriedWald-Förster durch den Wald. Dabei werden alle Fragen rund um die Bestattung in der Natur beantwortet und Besucher haben die Gelegenheit, ein Gefühl für den Wald zu bekommen. Die nächsten Waldführungstermine, weitere Informationen und Anmeldung unter Tel.: 06155 848-100 oder www.friedwald.de/kamenz.

02.11.2020

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