Die Narren haben die Macht übernommen

Sehr überpünktlich vor 11.11 Uhr erschien vor dem Tor des Kamenzer Rathauses das Prinzenpaar - Jasmin die I. und Martin der III. -, begleitet von ihrem Gefolge des Kamenzer Karnevals Clubs. Unter ihnen war auch das Kinderprinzenpaar Emely die I. und Finn der I. Durch geschickt diplomatische Verhandlungen seitens der Stadt und des KKC war es gelungen, zeitraubende Kämpfe zur Übernahme des Rathauses und der Amtsgeschäfte zu vermeiden. Daher erschien der Oberbürgermeister, noch ohne Narrenkappe, ebenfalls pünktlich und brachte gleich die Stadtkasse und den Rathausschlüssel mit. Mit einem kräftigen LeKa-Helau wurde er vom KKC und den Zuschauern auf dem Markt begrüßt. Dann war es soweit - 11.11 Uhr - die Übergabe von Stadtkasse und Rathausschlüssel durch den Oberbürgermeister an den KKC wird vollzogen. Der Oberbürgermeister, jetzt mit Narrenkappe, muss sich dabei vom Zeremoniemeister Sebastian Pieper anhören, dass hier der OB einmalig in seinem Leben zum Narren gemacht wird. Das ließ dieser aber nicht auf sich sitzen und entnahm der Stadtkasse neben einem Hammer einen ansehnlichen, aber schweren Grauwackestein. Der KKC möge, so der OB, diesen Grauwackestein - à la Stroh zu Gold - zu Schotter (Knete, Pinunze, Kies, Moneten, also Geld) verarbeiten, denn Schotter wird immer, auch in Kamenz, gebraucht. Er erinnerte dabei an das laufende Großvorhaben der Sanierung der Lessingschule mit Erweiterungsneubau, aber auch daran, dass die Stadt ihrem Ziel der Errichtung eines Freibades derzeit einen entscheidenden Schritt nähergekommen sei. Aber auch dazu bedarf es eben des entsprechenden Schotters. Wir werden also sehen, ob der KKC fleißig sein wird und was bei der Rückgabe der Stadtkasse zum Rosenmontag im nächsten Jahr in dieser enthalten ist.

Aber warum befindet sich in der Stadtkasse Grauwacke? Hierzu muss man folgendes wissen: Daniel Craig hat ja derzeit als Bond 007 ausgedient und so bot er der Stadt kostenlos seine Dienste an. Diese schickt ihn auf eine gefährlich Spionagemission in die Reihe des KKC, wo er unerkannt herausfinden konnte, dass das diesjährige Motto der 35. Karnevalssaison des KKC "Der Berg ruft" lautete. Und da die Stadtverwaltung, wie in anderen Fällen auch, sehr fürsorglich auf die damit verbundenen Bedürfnisse und Wünsche dieser Mission eingeht, schnürte sie ein maßgeschneidertes Servicepaket. Neben der schon erwähnten Grauwacke als Symbol für den nichtstattgefundenen Gesteinsabbau am Walberg befanden sich in der Stadtkasse u.a. ein Kami wegen des Hutberges, zwei Rotweinflaschen „Lemberger“, eine Packung Süßigkeiten von Berggold, eine Flasche „Lauterer Bergarbeiter Trinkklarer“, die Zeitschrift „Der Bergsteiger“ sowie eine Flasche „Corona-Bier“ als Opferungsgegenstand für die Berggeister, damit Corona endlich vorübergehen möge. In diesem Sinne erhielt das Prinzenpaar auch eine Schluck-Booster-Impfung. So gestärkt und geschützt hatte Prinz Martin der III. die Kraft, zum anwesenden Volk zusprechen und er verwies darauf, wie froh sie alle seien, dass sich der KKC nach nunmehr 20 Monaten wieder in der Öffentlichkeit präsentieren dürfe. Auch darauf gab es ein kräftiges LeKa-Helau. Der die Zelebrierung des 11.11. ist in Zeiten der Zuspitzung, gerade im Krankenhausbereich, auch ein kleines Zeichen der Zuversicht und steht dafür, dass man nicht die Hoffnung auf andere Zeiten verlieren sollte.

 

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