IDEEN-KAMPAGNE “800 JAHRE KAMENZ” erfolgreich

Die Erstellung des Faksimiles kam dank der wohlwollende Zustimmung der Äbtissin des Kloster St. Marienstern und der fachlichen Abstimmung zwischen der dortigen Archivarin, Schwester Thaddaea, und dem Stadtarchivar Thomas Binder zustande. Oberbürgermeister Roland Dantz: “800 Jahre Kamenz heißt, 80 Ideen reichen nicht, es sind weit über 100 Vorschläge zur Vorbereitung des großen Stadtjubiläums eingegangen. Insofern kann man mit Fug und Recht von einer erfolgreichen Ideen-Kampagne sprechen. Daher möchte ich mich ausdrücklich schon jetzt – auch im Namen des Stadtrates – bei allen bedanken, die sich daran beteiligt und gezeigt haben, dass wir mit Herzblut, viel Liebe und auch Leidenschaft an die Vorbereitung des Festjahres 2025 herangehen.”

Anlässlich des Endes der Ideen-Kampagne “800 Jahre Kamenz” fand am 16. November 2021 im Innenhof des Kamenzer Rathauses ein gut besuchtes Mediengespräch statt. Neben diesem Thema ging es dabei um das Kerstin Boden angestoßene Projekt zur Sanierung der Sanitäreinrichtung in der Pilgereinrichtung, worüber noch gesondert berichtet wird.

Urkundliche Ersterwähnung am 12. Mai 1225

Die Stadt Kamenz wurde am 12. Mai 1225 erstmalig in einer Urkunde als Kamenz als „oppidum“ (städtische Siedlung), also als Stadt, erwähnt. Hintergrund der Urkunde, dessen originalgetreues Faksimile (Kopie) zurzeit im Innenhof des Kamenzer Rathauses gezeigt wird, war die Bestätigung der Ausstattung und Wiederweihe der durch ein Feuer verwüsteten und neu aufgerichteten Kamenzer Pfarrkirche, versehen mit einem Siegel des Bischofs Bruno II. von Meißen. Die Erstellung des Faksimiles kam dank der wohlwollende Zustimmung der Äbtissin des Kloster St. Marienstern und der fachlichen Abstimmung zwischen der dortigen Archivarin, Schwester Thaddaea, und dem Stadtarchivar Thomas Binder zustande.

Stadtratsbeschluss und Bildung der Arbeitsgruppe “800 Jahre Kamenz”

Dieser historische Anlass ist derzeit der zeitliche Ausgangspunkt für die Begehung der in der Vergangenheit stattgefundenen Kamenzer Stadtjubiläen, so auch für das Jahr 2025, wo Kamenz – bezogen auf das Datum der urkundlichen Ersterwähnung – seine 800-Jahr-Feier begehen wird. Grund genug, sich rechtzeitig Gedanken über dieses besondere Jahr zu machen. Der vom Oberbürgermeister Roland Dantz angestoßene Vorbereitungsprozess mündete in einem Beschluss des Stadtrates am 4. Februar 2020. Infolge dessen kam es zur Bildung einer Arbeitsgruppe “800 Jahre Kamenz” (AG), der neben Sieglinde Tschentscher, Mitglied des Vereins “Stadtwerkstatt Kamenz-Bürgerwiese”, Stadtrat Jens Krüger sowie Tristan Gräfe, sachkundiger Einwohner im Kultur- und Sozialausschuss, noch vier Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung (Thomas Käppler, David Kliemann, Inka Edelmann und Odette Künstler) angehörten. Die Arbeitsgruppe tagte erstmals am 8. Juli 2020 und danach über zehn Mal. Hinzu kamen noch eine Zusammenkunft gemeinsam mit weiteren Vertretern des Vereins “Stadtwerkstatt Kamenz-Bürgerwiese” sowie einer großen Anzahl von Ortsvorstehern.

Beginn der Ideenkampagne am 25. November 2020 und Kriterien

Wichtiger Meilenstein in der Vorbereitung der 800-Jahr-Feier war der Start der Ideenkampagne am 25. November 2020. Damit waren die Kamenzerinnen und Kamenzer, die Vereine, Institutionen, aber auch Händler und Gewerbetreibende bis hin zu Unternehmen aufgerufen, ihre Gedanken, Überlegungen und Projekte kundzutun, wie man ein 800-Jahre-Jubiläum am besten begehen könnte. Kriterein sollten u.a. sein: Nachhaltigkeit, Öffentlichkeit, Gemeinschaft, Ökologie oder schlicht Lebensfreude, aber auch Originalität. Neben dem einfachen Einbringen von Vorschlägen waren vor allem auch Projekte gefragt, bei denen sich der Einbringer selbst beteilgt bzw. diese – auch mit Unterstützung – durchführt.  

Verlauf der Ideenkampagne

Mit Beginn der Ideenkampagne setzte eine entsprechende Medienarbeit auf den verschiedensten Kanälen – u.a. Printmedien, Kamenzer Amtsblatt, Website der Stadt Kamenz, soziale Medien – ein. Auch ein entsprechendes Ideen-Formular wurde sowohl in Papierform als auch elektronisch zur Verfügung gestellt. Auf die eigens eingerichtete Website www.kamenz.de/800-jahre gab es z. B. weit über 700 Zugriffe. Hinzu kam ein offizielle Hinweisschreiben zum Mitmachen bei der Ideenfindung, das an eine Vielzahl von Kamenzer Vereinen, Schulen und anderen Institutionen gerichtet wurde. Außerdem erfolgte durch die Mitglieder der Arbeitsgruppe auf den unterschiedlichsten Wegen der direkte persönliche Kontakt zu möglichen Partnern. Natürlich hinterließ “Corona” Spuren, denn mitunter waren ja die Kontaktmöglichkeiten, mit besonderen Auswirkungen auf die Vereinsarbeit, sehr eingeschränkt, was entsprechende  Abstimmungen verzögerte, wenn nicht gar unterband. Dies und die Umstände der Corona-Pandemie an sich führten zu einer zweimaligen Fristverlängerung  des Abgabetermins.

Resultate der Ideenkampagne: weit über 100 Vorschläge

Ende Oktober 2021 wurde dann der Abschluss der Kampagne bekannt gegeben. Dass die Entscheidung zur Verlängerung richtig war, führte letztendlich zu dem bemerkenswerten Resultat, dass über 100 Ideen, Vorschläge und Projekte eingereicht wurden – von andeutungsweisen Teilnahmebekundungen und Ideenskizzen über weiter gediehene Projektüberlegungen bis hin zu doch schon recht detailliert ausgearbeiteten Vorhaben. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe haben zwischenzeitlich eine Auswertung vorgenommen. Dabei zeichnen sich folgende Themenkomplexe ab (Nennung der Ideen/Projekte exemplarisch):

• Stadtgrün: Pflanzung von 800 Bäumen und anderen Pflanzen, Schmetterlingswiesen, Errichtung eines “Kiezgartens” u.a
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• Sportbereich: 800 Runden-Staffellauf, Stadt- und Familiensportfest, Schwimmwettkämpfe, Fitness-Parcours u.a.

• Festumzug: Darstellung der 800-jährigen Geschichte von Kamenz bis in Gegenwart in vielfältigsten Bildern

• Publikationen: geschichtswissenschaftliche Veröffentlichungen, u.a. aus den Beständen des Stadtarchivs, Buch zu überraschenden Fakten von und zu Kamenz, Fotobände u.a.

• Kulturelle Beiträge: musikalische Reise durch 800 Jahre, gemeinsame Konzerte von Kamenzer Orchestern, Chorauftritte, Theaterstück u.a.

• Großveranstaltungen: Countdownveranstaltung 800 Tage vor dem Jubiläumsjahr, öffentliche Silvesterparty zum Jahreswechsel 2024/2025, Festwoche oder Festwochenende u.a.

• Installationen / Denkmäler: plain air mit bildenden Künstlern, großformatige Wortskulpuren, die auf das Ereignis hinweisen, Erinnerungsdenkmal für 800 Jahre Kamenz u.a.

• Vorträge / Informationsveranstaltungen: Buchlesungen und Vorträge zur Geschichte von Kamenz  u.a.

• Ausstellungen: z.B. neue Dauerausstellung in der Stadtgeschichte, Geschichtsstrahl u.a.

• Kirche / Religion: ökumenischer Festgottesdienst, Glockenprojekt in der Hauptkirche St. Marien u.a.

• Andenken/Souvenirs/Verkaufsartikel: Gedenk-Münze und auch Briefmarke, Jubiläumsbier u.a.

• touristische Projekte: neue Themenstadtführungen und Wanderwege, Profilierung vorhandener u.a.

• weitere Jubiläen im Festjahr: 150 Jahre Feuerwehr Kamenz-Stadt und Firmenjubiläen u.a.

Zeitliche Dimensionen des Jubiläums

All diese Aktivitäten sind in ihrer Vorbereitung und Durchführung nicht nur auf ein spezifisches Festwochenende ausgerichtet, sondern wirken bereits ab spätestens dem kommenden Jahr, dann in konzentrierter Weise im Festjahr, aber auch über 2025 hinaus. Insofern darf man sich auf einen bunten und prall gefüllten Terminkalender voller spannender Angebote freuen.

Ausblick

Natürlich stellt sich die Frage “Wie weiter?”. Es sind 114 Vorschläge aus der Bürgerschaft eingegangen und damit ist ja noch nicht Schluss. Es könnten zu dem jetzigen Ideenfundus noch Ideen hinzukommen. Daraus ergibt sich folgende Überlegung: Es macht Sinn, den Organisationskörper, das Festkomitee und den darin enthaltenen Arbeitskern schon jetzt zu bilden.

Die jetzt vorhandene Arbeitsgruppe setzt sich zusammen aus Vertretern der Bürgerschaft, aus Vertretern des Stadtrates sowie aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung. Damit bildet sie schon einen kleinen Durchschnitt unserer Stadt-bevölkerung ab. Daher wird der Oberbürgermeister dem Stadtrat vorschlagen, das Festkomitee auf dieser Grundlage zu bilden, welches darüber hinaus durch jeweils einen Vertreter der im Stadtrat vertretenen Fraktionen die Vorbereitung des großen Stadtjubiläums unterstützt wird.  Der letzten Beratung der Arbeitsgruppe war einhellig zu entnehmen, dass es selbstverständlich großen Sinn macht, thematische Arbeitsfelder in einzelne Arbeitsgruppen vorzubereiten und zu vertiefen. Damit kommt dem Komitee generell eine koordinierende Rolle zu.

In einem ersten Schritt werden die Vorschläge thematisch geordnet und zusammen-gefasst. Und um den Einreichern der Vorschläge einen Dialog zu ermöglichen, hätte das Komitee die Möglichkeit, einige Schwerpunkte mit den Autoren der Vorschläge gemeinsam zu diskutieren und zu schärfen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass in Bürgerversammlungen oder ähnlichen Formaten allgemeine Informationen erfolgen bzw. diese schon zur Bildung von Arbeitsgruppen genutzt werden. Das sind die nächsten geplanten Schritte.

Weitere Informationen / Kontakt für Rückfragen:

Pressesprecher Thomas Käppler

Tel.: 03578/379-102

E-Mail: thomas.kaeppler@stadt.kamenz.de

Internet: www.kamenz.de/800-jahre

 

Stadtverwaltung Kamenz

AG / Projektbüro 800 Jahre Kamenz

Markt 1, 01917 Kamenz