Ein Stadtteil ändert sein Gesicht
Städtebaulich wird hier ein prägender Punkt gesetzt – Baumaßnahme „Erweiterungsneubau“ an der Lessingschule erfolgreich angelaufen
Stadtteil im Wandel
Das Viertel um die Lessingschule an der Henselstraße hat, neben vielen Dingen, die weiterbestehen, sein Gesicht in den letzten 30 Jahren sehr verändert. War gegenüber der Lessingschule ein Baustoffhandel mit einem großen Lagerplatz, so befindet sich heute dort das Gelände und die Gebäude des Arkadenhofs der Ostsächsischen Sparkasse Dresden.
Hinter der Lessingschule befand sich lange Zeit eine Kleingartenanlage, bei denen die Pächter immer wussten, dass es sich um Bauerwartungsland handelt. Im Jahr 2015 war es dann soweit, die Kleingartenanlage musste weichen, wobei allen Pächtern Ausweichflächen angeboten wurden.
Was lange währt, wird gut
Nun im Jahr 2020 haben die Bauarbeiten für den Erweiterungsneubau begonnen. Leider konnte aufgrund der Corona-Zeit der Spatenstich nicht in der gewohnten Form vollzogen. Trotzdem war es gut, dass ein durch die Stadt Kamenz angeregtes und dann vom Schulträger und Bauherr, dem Landkreis Bautzen, initiiertes Pressegespräch vor Ort stattfand. Neben dem 1. Beigeordneten des Landkreises Bautzen, Udo Witschas, seinem persönlichen Referenten Thomas Israel und dem Oberbürgermeister Roland Dantz, nahmen der Prokurist der DIW Bau GmbH und Leiter des Hoch- und Tiefbau der Firma, Jörg Winkler, und sein Bauleiter vor Ort, Falko Müller, sowie der Leiter des Gebäude- und Liegenschaftsamtes beim Landratsamt Bautzen, Valentin Opitz, teil.
Schulbau-Projekt gut für Kamenz, gut für die Region
Gleich zu Beginn gab Udo Witschas seiner Freude über den begonnenen Bau kund. Er sieht in ihm eine gelungene Symbiose von Kultur und Bildung, die gerade im ländlichen Raum so wichtig ist. Dem pflichtete der Oberbürgermeister bei und verwies darauf, dass z.B. die eingesetzten – und nur durch die Stadt Kamenz zu akquirierenden – EFRE-Fördermitteln zu einem in dieser Förderkulisse größten EFRE-geförderten Vorhaben im Freistaat Sachsen (und nicht wie in der SZ sehr übertreibend geschrieben, dass es der „Campus-Bau (…) nämlich zudem das größte EFRE-geförderte Bauprojekt aller
Zeiten“ ist) geführt haben. Nicht nur, dass damit die Kamenzer Schullandschaft zukunftssicher gemacht wird, das Stadtvierter selbst wird attraktiver; es ist aber auch für die regionale Wirtschaft ein Projekt, an dem viele Firmen teilhaben können und werden. Insgesamt geht es um ein Investitionsvolumen (einschließlich Stadtbibliothek) von immerhin 28,7 Mio. EUR., in das Fördermittel in Höhe von 19,7 Mio. EUR (15,3 Mio. EUR EFRE-Mittel und 4,4 Mio. EUR aus dem Förderprogramm Stadtumbau) und 8,9 Mio. Eigenmittel (Landkreis 5,8 Mio. EUR und Stadt 3,1 Mio. EUR) fließen werden. Umso besser auch, so der Oberbürgermeister, dass der Auftrag an die ortsansässige DIW Bau GmbH gegangen ist. Der Geschäftsführer der Firma ergänzte dabei, dass – aufgrund der abgegebenen wirtschaftlichsten Angebote – sich ein besonders glücklicher Umstand ergeben habe, da die DIW Bau GmbH für alle drei Lose – Baufreimachung, Tiefbau und Rohbau – den Zuschlag erhielt. Hinzu kommt, dass auch die Fernwärmetrasse, die auch die Lessingschule versorgen wird, durch die DIW Bau GmbH gebaut wird. Dadurch ergeben sich Synergieeffekte und die Möglichkeit, flexibel auf der Großbaustelle agieren zu können.
Zeitlichen und finanziellen Abläufe im grünen Bereich
Gefragt nach Bauzeiten, Denkmalschutz und Zeitpunkt der Grundsteinlegung erläuterte der federführende Leiter des Gebäude- und Liegenschaftsamtes beim Landratsamt, dass man insgesamt im Plan liege, was sich auch darin zeigt, dass der Umzug der 2. Oberschule zurück in ihr neues Schulgebäude an der Saarstraße für die Herbstferien geplant ist und zum jetzigen Zeitpunkt auch gehalten werden kann. Bezogen auf das Bauvorhaben an der Lessingschule sehe es so aus, dass der Gebäudekomplex Ende 2021 fertiggestellt sein soll. Ziel für dieses Jahr sei es, dass vor dem Winter der Rohbau, versehen mit einem Dach, steht.
Im Übrigen sei man bei allen Fragen, die den Denkmalschutz des historischen Gebäudes betreffen im engen Kontakt mit der Denkmalschutzbehörde. Was die Grundsteinlegung betrifft, so ist eine solche fest eingeplant, aber natürlich abhängig von der dann vorhandenen Corona-Lage.
Hatte die Corona-Pandemie Auswirkungen auf den Bau?
Corona war ein gutes Stichwort für den Bauleiter Falko Müller, konnte er doch feststellen, dass es bisher zu keinen gravierenden Ausfällen hinsichtlich des Materials und auch bei den beteiligten Bauleuten gekommen sei. Natürlich sei es auf einer Baustelle nicht einfach, die geforderten Abstandsregelungen sowie andere Hygienevorschriften umzusetzen. Aber man sei ständig dran, diese Vorgaben einzuhalten, so wurden z. B. mehr Baucontainer aufgestellt, um größere Menschenansammlungen zu vermeiden.
Stadtrat und Kreistag werden regelmäßig informiert
Zum Abschluss des Pressegesprächs verwiesen der Oberbürgermeister und der 1. Beigeordnete darauf, dass sowohl in den Gremien des Kreistages als auch in denen des Stadtrates regelmäßig über den Fortgang der Arbeiten berichtet wird, insbesondere was den Bauablauf betrifft sowie die Finanzentwicklung. Darüber hinaus diene auch ein solches Pressegespräch, die Bevölkerung in und um Kamenz auf dem Laufenden zu halten. Wie interessiert diese ist, kann der Verfasser des vorliegenden Beitrages selbst bestätigen, da beim sonntäglichen Spaziergang dieser offenbar so gelegt wird, dass er an der Baustelle vorbeiführt, so dass man dort immer wieder Menschen beobachten kann, neu- oder besser wissbegierig das Baugeschehen betrachten und kommentieren.
Möge es also weiterhin einen guten Verlauf nehmen!
19.05.2020 - 04.06.2020